Erschienen in:
02.10.2019 | Patellafraktur | CME
Periprothetische Frakturen am Knie
verfasst von:
Dr. med. Josef Stolberg-Stolberg, Christoph Domnick, Michael Raschke
Erschienen in:
Knie Journal
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Ausgabe 2/2019
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Zusammenfassung
Durch den aktuellen demographischen Wandel und die gestiegene Anzahl an Endoprothesenimplantationen gehören periprothetische Frakturen am Knie heute zum klinischen Alltag. Das Unified Classification System beschreibt die Lokalisation der Fraktur, den Sitz der Prothese, die Knochenqualität und löst historische Klassifikationen ab. Neue Möglichkeiten in der Diagnostik, wie z. B. das Dual-Energy-Computertomogramm erlauben eine verbesserte präoperative Planung. Bei fester Prothese gibt es die Optionen der Marknagel-, winkelstabilen Plattenosteosynthese und Zerklagen. Moderne Implantatsysteme mit polyaxialer Winkelstabilität, Flügelplatten und sog. „attachment plates“ erlauben die Fixation im Bereich des Prothesenstamms. Die Zementaugmentation kann bei osteoporotischen Knochen angewendet werden. Bei lockerer Prothese ist meist eine Revisionsendoprothese notwendig. Klinische Studien sind aufgrund zahlreicher Implantatsysteme und unterschiedlicher Versorgungsstrategien wenig vergleichbar. Hohe Komplikationsraten, teils moderate klinische Ergebnisse und steigende Patientenzahlen machen gesteigerte Forschungsanstrengungen aber unabdingbar. Aktuell initiierte internationale Observationsstudien sind hier der erste Schritt für die Etablierung eines gemeinsamen Standards.