Erschienen in:
01.03.2013 | Originalien
Vermeidung von inguinalen Wundheilungsstörungen in der Gefäßchirurgie
Ergebnisse der Anwendung eines epidermalen Unterdrucksystems (PREVENA™)
verfasst von:
Dr. T. Karl, S. Woeste
Erschienen in:
Gefässchirurgie
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Ausgabe 2/2013
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Zusammenfassung
Wundheilungsstörungen und -infektionen stellen ein erhebliches Problem nach operativen Eingriffen dar. Folgen für den Patienten sind unter anderem eine verminderte Lebensqualität, eine Gefährdung des Operationsergebnisses, eine verlängerte stationäre Behandlungsdauer und eine Zunahme der Mortalität. Für das Krankenhaus sind hiermit oftmals erhebliche Kosten von bis zu 80.000 US-$ verbunden, die durch das G-DRG System nicht ausreichend gegenfinanziert sind. Aufgrund der positiven weltweiten Erfahrungen mit der negativen Unterdruckbehandlung von Wunden (NPWT) ist seit 2 Jahren ein neuartiges System zur Reduktion von Wundheilungsstörungen durch die prophylaktische epidermale Anwendung der NPWT erhältlich (Prevena™, Kinetic Concepts Inc., San Antonio, TX). Anhand einer Fallserie (n = 14) wurde die Effektivität und der wirtschaftliche Nutzen des Prevena™-Systems nach inguinalem Gefäßzugang im Vergleich zu einem historischen Kollektiv analysiert. Lediglich bei Patienten mit einem Risikoscore ≥ 4 Punkten kam das System prophylaktisch zum Einsatz. In der Prevena™-Gruppe kam es zu keiner Wundheilungsstörung, in der Kontrollgruppe bei einem Patienten (7,14%). Unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten erscheinen die durch den prophylaktischen Einsatz des Systems entstehenden Kosten bei einer hohen Inzidenz an Wundheilungsstörungen/-infektionen und gleichzeitig hohen, hieraus resultierenden Kosten bei Risikopatienten gerechtfertigt.