Erschienen in:
02.04.2019 | Schwerpunkt
Verschluss des offenen Foramen ovale (PFO) beim kryptogenen Schlaganfall
verfasst von:
Prof. Dr. H.-C. Diener, Prof. Dr. med. F. Knebel
Erschienen in:
Herz
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Ausgabe 4/2019
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Zusammenfassung
Autopsiestudien und echokardiographische Untersuchungen zeigen, dass zwischen 20 und 25 % der gesunden Bevölkerung ein offenes Foramen ovale („patent foramen ovale“, PFO) haben. Bei Patienten, die jünger als 55 Jahre sind, ist das Risiko für einen kryptogenen ischämischen Insultes bei Vorliegen eines PFO erhöht. Die ersten 3 randomisierten Studien konnten keine Überlegenheit des PFO-Verschlusses gegenüber einer antithrombotischen Therapie bei Patienten mit kryptogenem Schlaganfall nachweisen; drei kürzlich durchgeführte Studien und die Verlängerung einer früheren Studie zeigten, dass der PFO-Verschluss bei Patienten mit kryptogenem Schlaganfall und einem Alter von 18 bis 60 Jahren der Schlaganfallprävention mit Thrombozytenfunktionshemmern überlegen ist. Der PFO-Verschluss war allerdings einer Antikoagulation nicht überlegen. Die Antikoagulation hat jedoch ein höheres langfristiges Blutungsrisiko. Der PFO-Verschluss führte bei einigen Patienten zu passagerem Vorhofflimmern. Eine optimale Patientenauswahl für den PFO-Verschluss erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Kardiologen und Neurologen.