Erschienen in:
24.10.2016 | Pankreatojejunostomie | Leitthema
Verschluss des Pankreasstumpfes bei Links- und Segmentresektion
Naht, Stapler, Deckung oder Anastomose?
verfasst von:
C. W. Michalski, P. Tramelli, M. W. Büchler, Prof. Dr. T. Hackert
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 1/2017
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Zusammenfassung
Nach Pankreaslinks- und Pankreassegmentresektionen stellt die postoperative Pankreasfistel die häufigste Komplikation dar und tritt mit einer Häufigkeit von bis zu 50 % auf. Es gibt eine Vielzahl technischer Variationen der Pankreasstumpfversorgung zur Reduktion der Fistelraten bei der Linksresektion. Viele dieser Verfahren wurden nur in retrospektiven Analysen getestet und die Evidenz für oder gegen die Verwendung verschiedener Techniken ist niedrig. Mit guter Evidenz wurden die Gleichwertigkeit der Skalpell- gegenüber der Staplerresektion und die Reduktion klinisch relevanter Komplikationen mit einem Ligamentum-falciforme-Patch gezeigt. Mehrere retrospektive Analysen berichteten über gute Ergebnisse mittels Anastomosierung des Pankreasstumpfes im Sinne einer Pankreatikojejunostomie. In einer kürzlich publizierten, randomisierten Studie konnten diese Ergebnisse jedoch nicht nachvollzogen werden. Da bei der laparoskopischen Pankreaslinksresektion standardmäßig die Staplerresektion durchgeführt wird, beschäftigen sich viele aktuelle Studien mit einer Verbesserung der Staplertechnik. Hierbei sind vor allem eine individuelle Kompressionszeit sowie eine Netzverstärkung der Staplerreihe zu nennen. Da die Pankreassegmentresektion eine relativ seltene Operation ist, sind kaum größere Studien zur Anastomosierungs-/Verschlusstechnik verfügbar. Prinzipiell wird eine Anastomosierung des distalen Pankreasrestes analog zur partiellen Duodenopankreatektomie durchgeführt und der Pankreasstumpf zum Kopf hin wie bei der Pankreaslinksresektion verschlossen. Insgesamt ist die hohe postoperative Fistelrate nach Linksresektion ein bestehendes, großes klinisches Problem. Weitere Studien mit potenziell verbesserten Techniken sind notwendig, um eine standardisierbare, relevante Fistelreduktion zu erreichen.