Erschienen in:
01.04.2006 | Originalien
Verteilung von Schmerzparametern bei chronischen Schmerzpatienten im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung
verfasst von:
Dipl.-Psych. F. L. Komarahadi, H. Baumeister, C. Maurischat, M. Härter
Erschienen in:
Der Schmerz
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Ausgabe 2/2006
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Zusammenfassung
Fragestellung
Die Studie analysiert Schmerzbeschwerden bei chronischen Schmerzpatienten im Vergleich zu repräsentativen Daten aus der Allgemeinbevölkerung.
Methodik
In der Querschnittsstudie wurden 493 Patienten aus unterschiedlichen Versorgungseinrichtungen zu ihren Schmerzen im Verlauf der letzten 12 Monate und den aktuell belastendsten Schmerzen befragt. Lokalisation, Häufigkeit, Intensität und Dauer der Schmerzen, sowie Behinderung im Alltag und in Anspruch genommene Therapien wurden erfasst. Zum Vergleich wurden Daten des Bundesgesundheitssurvey 1998 (n=6702) herangezogen.
Ergebnisse
Bei den Patienten waren die Schmerzbeschwerden häufiger und stärker als in der Allgemeinbevölkerung. Der größte Unterschied zeigte sich bei Einschränkungen der Alltagstätigkeiten. Mehrere qualitative Ähnlichkeiten wurden beobachtet, z. B. hinsichtlich der relativen Häufigkeit von Schmerzlokalisationen. Die meisten Patienten berichteten über multiple Schmerzlokalisationen, deren Anzahl mit Schmerzintensität und -dauer zunahm. Frauen gaben mehr, häufigere und stärkere Schmerzen an als Männer, nahmen mehr Therapien in Anspruch und unterzogen sich öfter alternativen Behandlungsverfahren.
Schlussfolgerungen
Die Häufung der Schmerzbeschwerden in beiden Stichproben weist auf die Bedeutsamkeit präventiver Maßnahmen, angemessener Diagnostik und Behandlung hin, um der Entstehung und Chronifizierung der Schmerzen frühzeitig entgegen zu wirken.