Erschienen in:
20.01.2017 | Leitthema
Verträglichkeit und Allergie von Osteosynthesematerialien
verfasst von:
Prof. Dr. M. Thomsen, P. Thomas
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 2/2017
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Zusammenfassung
Metallische Implantate zur Osteosynthese sind heute aus der Orthopädie und Unfallchirurgie nicht mehr wegzudenken. Stahlimplantate, insbesondere Cerclagen, und Zuggurtungen können wegen Friktionen Korrosionsphänomene zeigen und können mit und ohne Lockerungen eine bindegewebige Kapsel mit Flüssigkeitssaum erzeugen. Korrosion und Flüssigkeitssaum können potenziell eher zu Unverträglichkeit und Infektionen führen. Titanimplantate haben den Vorteil der allergologisch besseren Verträglichkeit. Problematisch sind die Materialentfernungen insbesondere von Titanimplantaten, da hier häufiger Materialbrüche auftreten und insbesondere bei winkelstabilen Montagen Blockaden der Verbindung Titan/Titan und/oder der Schrauben durch An-/Einwachsen im Knochen auftreten. Bis auf Einzelfallbeschreibungen gibt es allerdings keinen Hinweis, dass die derzeitigen Edelstahlimplantate häufiger allergische Reaktionen auslösen. Bei einer osteosynthetischen Versorgung sollten immer Stabilität, Lockerungsgefahr, manifeste Allergien und die Möglichkeit der Entfernung berücksichtigt werden.