Erschienen in:
30.08.2014 | Originalien
Verweildauer von Patienten mit hüftgelenknahen Femurfrakturen
Beeinflussende Faktoren
verfasst von:
Dr. M. Muhm, M. Walendowski, T. Danko, C. Weiss, T. Ruffing, H. Winkler
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 7/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
In orthopädisch-unfallchirurgischen Kliniken bilden Patienten mit hüftgelenknahen Frakturen den größten Anteil traumatisierter Patienten. Deren stationäre Verweildauer (VWD) hat ökonomische Auswirkungen und führt bei Verlängerung zu einer Verknappung der Bettenkapazität.
Ziel der Arbeit
Versorgungs- sowie patientenbezogene Faktoren, die die stationäre VWD von Patienten mit hüftgelenksnahen Frakturen beeinflussen, sollten untersucht werden.
Material und Methoden
Versorgungs- und patientenbezogene Daten von 242 Patienten (>64 Jahre alt) wurden retrospektiv erfasst: Wohnumfeld, Betreuung oder Vorsorgevollmacht, Aufnahme- und Operationszeitpunkt, Klinikmortalität, VWD, Diagnose, Nebenerkrankungen, Medikamente, operative Versorgung, allgemeine und chirurgische Komplikationen, intensivmedizinische Therapie, ASA-Klassifikation (American Society of Anesthesiologists).
Ergebnisse
Ein Fünftel der Patienten kam aus dem Pflegeheim und war bei Aufnahme betreut oder es bestand eine Vorsorgevollmacht. Zwei Drittel wurden im Bereitschaftsdienst stationär aufgenommen und operiert. Die Hälfte kehrte nicht mehr in ihr angestammtes Wohnumfeld zurück und wurde in der Regel heimpflichtig. Patienten, die aus dem Pflegeheim kamen bzw. in dieses entlassen wurden, dement bzw. betreut waren oder bei denen eine Vorsorgevollmacht bestand, wiesen ebenso eine kürzere VWD auf wie Patienten mir kurzer präoperativer Liegezeit. Die stationäre Aufnahme und Operation im Bereitschaftsdienst verlängerten die VWD nicht und zeigten eine Tendenz zu deren Verkürzung. Höheres Alter korrelierte mit längerer VWD. Chirurgische Komplikationen verdoppelten die VWD.
Diskussion
Operative Versorgung im Bereitschaftsdienst, kurze präoperative Liegezeit und Vermeidung chirurgischer Komplikationen verkürzen die VWD und haben somit Einfluss auf Kosten und Bettensituation.