Erschienen in:
10.05.2019 | Vestibularisschwannom | Leitthema
Vestibularisschwannome – ein Update zu Krankheitsbild und mikrochirurgischer Behandlung
verfasst von:
Prof. Dr. Dr. (Univ. Verona) F. H. Ebner, Prof. Dr. M. Tatagiba
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 6/2019
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Zusammenfassung
Bei Vestibularisschwannomen handelt es sich um primär gutartige Tumoren, die von den Schwann-Zellen des Nervus vestibularis superior oder inferior ausgehen. Die Diagnose wird am häufigsten in der Mitte der 4. Lebensdekade gestellt. Das Leitsymptom ist eine Hörminderung. Darauf ist auch die für diesen Tumor weitverbreitete Bezeichnung Akustikusneurinom zurückzuführen. Durch die breite Verfügbarkeit der Magnetresonanztomographie werden Vestibularisschwannome immer häufiger in einem frühen Stadium diagnostiziert. Grundsätzlich sind zunächst bildgebende Verlaufskontrollen empfohlen. Bei dokumentierter Größenzunahme kommen als Behandlungsoptionen die stereotaktische Bestrahlung und die mikrochirurgische Tumoroperation infrage. Bei jungen Patienten, funktionellem Hörvermögen, persistierender Schwindelsymptomatik, zystischer Tumorkonsistenz und großen, raumfordernden Tumoren wird der Operation über einen retrosigmoidalen Zugang der Vorzug gegeben. In erfahrenen Händen sind die Ergebnisse hinsichtlich funktionellem Erhalt des Nervus facialis, des Nervus cochlearis und der Radikalität der Tumorentfernung sehr gut.