Erschienen in:
01.03.2012 | Originalien
Vierjahresergebnisse nach isolierter hinterer Kreuzbandrekonstruktion in Einbündeltechnik
verfasst von:
Dr. M. Lahner, T. Vogel, M.S. Schulz, M.J. Strobel
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 3/2012
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Zusammenfassung
Hintergrund
Ziel der vorliegenden Studie war es, die klinischen und radiologischen Ergebnisse nach isolierter hinterer Kreuzbandplastik (HKB) mit der Semitendinosus(ST)- und Grazilissehne (GT) in der arthroskopischen Einbündeltechnik zu evaluieren.
Material und Methoden
Vierzehn Patienten (2 Frauen, 12 Männer), bei denen wir zwischen 2002 und 2005 eine isolierte HKB-Plastik in Einbündeltechnik durchführten, wurden durchschnittlich 4 Jahre postoperativ prospektiv einer standardisierten Nachuntersuchung unterzogen. Eingeschlossen wurden alle Patienten mit isolierter Insuffizienz des HKB und symptomatischem Instabilitätsgefühl. Ausschlusskriterien waren eine komplexe Kniegelenkinstabilität sowie zusätzliche stabilisierende Maßnahmen (vordere Kreuzbandplastik, posterolaterale oder mediale Stabilisierung) oder eine HKB-Plastik nach einer anderen Methode. Die mittlere Nachuntersuchungszeit betrug 47,2±8,7 Monate. Zur Beurteilung der posterioren Translation wurden prä- und postoperativ gehaltene Röntgenaufnahmen im Telos-Halteapparat angefertigt. Die Kniegelenkfunktion sowie der Aktivitätsgrad wurden durch den Tegner Activity Score, den subjektiven IKDC (International Knee Documentation Committee) sowie den IKDC Gesamt erfasst.
Ergebnisse
Im Gesamtdurchschnitt konnte signifikant die posteriore Translation von 10,1±1,7 mm auf einen postoperativen Wert von 4,6±2,3 mm verbessert werden (p <0,001). Die Patienten zeigten eine signifikante Verbesserung im Tegner Activity Score (2,7±0,8 vs. 5,7±1,3; p <0,001). Ähnlich gute Resultate wurden anhand des subjektiven IKDC ermittelt (41,32±11,23 vs. 65,08±13,51; p <0,001). Insgesamt wiesen 10 Patienten (71,5%) ein normales oder fast normales Ergebnis auf. Entsprechend dem objektiven IKDC wurden 4 Patienten (28,5%) als mäßig eingestuft.
Schlussfolgerung
Durch das vorgestellte Verfahren konnte eine wesentliche Gelenkstabilität bei Patienten mit isolierter HKB-Insuffizienz erreicht werden. Durch eine isolierte HKB-Rekonstruktion lassen sich sowohl das Aktivitätsniveau wie auch die Kniefunktion mittelfristig verbessern.