Herpes-simplex-Virus-(HSV)-1 ist im Säuglings- und Kindesalter für eine Reihe von Haut- und Schleimhautinfektionen verantwortlich, wobei klinische Symptome nur bei etwa 1 % der Infektionen auftreten. Infektionen durch HSV-2 besitzen mit Ausnahme der Neugeborenensepsis bei HSV-2-positiven Müttern in der Kindheit keine klinische Bedeutung.
Die Gingivostomatitis herpetica ist die z. T. sehr schwer verlaufende, oft mit Fieber und Lymphknotenschwellungen einhergehende Primärinfektion mit HSV-1. Die häufigste klinische Manifestationsform der HSV-1-Infektion ist der Herpes labialis. Bei häufigen Rezidiven besteht die Möglichkeit der intermittierenden oder kontinuierlichen Aciclovir-Suppressionsbehandlung. Seltene Komplikationen sind die Herpes simplex encephalitis und die Keratoconjunctivitis herpetica. Das Eczema herpeticatum ist eine weitere, in vielen Fällen schwer verlaufende Komplikation des atopischen Ekzems und bedarf in der Regel einer stationären oralen Aciclovir-Behandlung. Im Sinn einer Hypersensitivitätsreaktion ist das postherpetische Erythema multiforme zu sehen.