Zusammenfassung
Epidemiologische und klinische Untersuchungen führten 1981 zur Definition des erworbenen Immundefizienzsyndroms (acquired immune deficiency syndrome, AIDS). In den Studien wurde deutlich, dass homosexuelle Männer, i.v.-Drogenkonsumenten und Empfänger von Bluttransfusionen oder Blutprodukten ein hohes Risiko für diese Erkrankung haben. Die Ursache wurde 1983 isoliert und trägt heute, nach eindeutiger Identifikation als RNA-Retrovirus, die Bezeichnung humanes Immundefizienzvirus (HIV). Der Virustyp HIV-2 verdankt seine späte Entdeckung dem Umstand, dass es im Vergleich zu HIV-1 einen leichteren und längeren Verlauf nimmt und schwerer auf sexuellem oder perinatalem Weg übertragbar ist. Durch verbesserte therapeutische Möglichkeiten ist die Reduktion der fetomaternalen Transmissionsrate des HI-Virus in der westlichen Welt von ca. 15–20% ohne Therapie auf < 2% gelungen. Eine HIV-Infektion stellt heute keine Kontraindikation für die Austragung einer Schwangerschaft dar.