Erschienen in:
06.12.2017 | Autopsie | Kasuistiken
Plötzlicher Tod im Kindesalter im Zusammenhang mit viraler Bronchiolitis
verfasst von:
V. Sciacca, Prof. Dr. J-P. Sperhake
Erschienen in:
Rechtsmedizin
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Ausgabe 3/2018
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Zusammenfassung
Die Bronchiolitis ist eine häufige Erkrankung im Kindesalter und betrifft v. a. Kinder unter 2 Jahren. Die Gesamtmortalität der Bronchiolitis ist niedrig. Es handelt es sich um eine meist viral bedingte Entzündung der terminalen Bronchiolen, deren zwei häufigste Erreger das humane respiratorische Synzytialvirus und das Rhinovirus darstellen. Im Folgenden werden zwei tödlich verlaufene Fälle von Bronchiolitis bei Kindern dargestellt. Es handelt sich um ein im Alter von 4 Monaten verstorbenes Mädchen und um einen im Alter von 2 Jahren verstorbenen Jungen. In beiden Fällen bestanden vor dem Versterben der Kinder lediglich geringe Symptome einer Infektion der oberen Atemwege. Vorerkrankungen im Sinne prädisponierender Faktoren für den letalen Verlauf einer ansonsten harmlosen Atemwegsinfektion lagen bei den Kindern nicht vor. In beiden Fällen konnten erst die Ergebnisse von Obduktion sowie histologischer und virologischer Untersuchung eine Bronchiolitis als Todesursache sicher bestimmen und wichtige Differenzialdiagnosen wie den plötzlichen Kindstod oder einen unnatürlichen Tod ausschließen.