Erschienen in:
01.05.2013 | Medizin aktuell
Visus und Astigmatismus nach Keratoplastik
Unterschiede zwischen geführtem Trepansystem und Motortrepan
verfasst von:
A. Fejza, A. Schafia, U. Löw, K. Hille, B. Seitz
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
|
Ausgabe 5/2013
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Zusammenfassung
Hintergrund
Es sollte die Frage geprüft werden, ob sich im Vergleich zwischen geführtem Trepansystem (GTS) und Motortrepan nach der perforierenden Keratoplastik Unterschiede hinsichtlich des postoperativen Visus, des Astigmatismus und ausgewählter postoperativer Komplikationen ergeben.
Patienten und Methoden
In der vorliegenden retrospektiven Analyse wurden 74 Patienten eingeschlossen, die einer perforierenden Keratoplastik mittels des GTS (n = 53) bzw. des Motortrepans (n = 21) unterzogen wurden. Beide Untersuchungsgruppen waren hinsichtlich ihrer Zusammensetzung vor der Operation weitestgehend identisch. Es ergaben sich aber einige signifikante Unterschiede. Die Patienten der Motortrepangruppe waren älter (68,4 vs. 6,4 Jahre; p < 0,01), wiesen deutlich häufiger eine Fuchs-Endotheldystrophie (47,6 vs. 26,4%) und seltener Keratokonus (14,3 vs. 32,1%) auf.
Ergebnisse
Hinsichtlich der Visusentwicklung bestand kein signifikanter Unterschied zwischen der Trepanation mittels GTS bzw. dem Motortrepan. In beiden Patientengruppen war die Höhe des Astigmatismus zum präoperativen Zeitpunkt nicht signifikant verschieden (1,36 vs. 2,0 dpt, p = 0,39). Postoperativ zum Zeitpunkt nach der letzten Fadenentfernung (2,23 vs. 3,5 dpt, p = 0,03) und bei einer Nachkontrolle 1 Jahr nach der Fadenentfernung (2,29 vs. 3,85 dpt, p = 0,005) war in der Motortrepangruppe der Astigmatismus signifikant höher.
Schlussfolgerung
Ingesamt betrachtet, schneidet die Keratoplastik mittels des Motortrepans gerade im Hinblick auf die Astigmatismusentwicklung signifikant schlechter ab als bei Verwendung des GTS.