Erschienen in:
05.11.2020 | Begutachtung | How I do it
Koloproktologische Endometriosechirurgie
verfasst von:
Dr. med. T. G. Kirchner, Prof. Dr. med. B. Bojahr, Dr. med. G. Tchartchian
Erschienen in:
coloproctology
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Ausgabe 6/2020
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Zusammenfassung
Die Endometriose ist eine auch weiterhin unterschätzte Ursache für eine Vielzahl von abdominellen Beschwerden sowie von unerfülltem Kinderwunsch. Daran zu denken ist wichtig, da eine Diagnosestellung zum jetzigen Zeitpunkt noch immer bis zu 10 Jahre andauert. Die Indikation zur Laparoskopie ist daher großzügig zu stellen. Je länger der Zeitraum bis zur Diagnosestellung andauert, desto schlechter ist die Lebensqualität der Patientinnen, und je fortgeschrittener die Erkrankung, desto radikaler und umfangreicher die konservativen, operativen und Anschlusstherapien. Die operative Therapie der tief infiltrierenden Endometriose stellt eine große Anforderung an den Chirurgen mit fachübergreifender Sichtweise ähnlich der Beckenbodenchirurgie dar, um komplikationslos Schmerzfreiheit bzw. eine Verbesserung der Fertilität zu erreichen. Eine detaillierte Vordiagnostik und Operationsplanung, am besten durch den Operateur selbst, ist genauso essenziell wie eine standardisierte Nachsorge und komplementäre Therapieangebote. Radikalität und En-bloc-Resektion sind für eine langeandauernde Rezidiv- sowie Beschwerdefreiheit wichtig. Dabei ist zu beachten, dass Komplikationen, insbesondere Anastomoseninsuffizienzen vermieden werden müssen, um die Fertilität nicht noch weiter zu gefährden. In jeder Behandlungsphase werden mit der Patientin sämtliche konservative Alternativmethoden sowie die Risiken und Nebenwirkungen der operativen und konservativen Therapiemethoden besprochen.