Erschienen in:
30.03.2017 | Operationen an der Leber | Leitthema
Drainagen in der Viszeralchirurgie: (un)verzichtbar?
verfasst von:
B. Globke, M. Schmelzle, M. Bahra, J. Pratschke, Univ.-Prof. Dr. J. Neudecker
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 5/2017
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Einlage präventiver Drainagen in der Viszeralchirurgie wird nach wie vor kontrovers diskutiert.
Fragestellung
Erlaubt der aktuelle Stand klinischer Studien die Aussage, dass auf die routinemäßige Einlage präventiver Drainagen bei elektiven abdominalchirurgischen Eingriffen verzichtet werden kann?
Material und Methoden
Systematisch wurden in den Datenbanken Pubmed, MEDLINE und in der Cochrane Libary nach klinischen Studien zur Frage der präventiven Drainageeinlage bei elektiven abdominalchirurgischen Eingriffen gesucht. Für Cholezystektomien, kolorektale Resektionen, Magenchirurgie, Pankreas- und Leberresektionen wurde die verfügbare Evidenz ausgewertet. Insgesamt erfolgte die Auswertung von 6 Cochrane-Reviews mit 65 randomisiert kontrollierten Studien (RCTs) und 9 retrospektiven Analysen sowie einer neueren RCT und 3 retrospektiven Analysen, die nicht Teil einer Metaanalyse waren.
Diskussion
Bei elektiven abdominalchirurgischen Eingriffen wie der Cholezystektomie, kolorektalen Resektionen und der Gastrektomie kann auf die routinemäßige Einlage einer Drainage verzichtet werden. Auch für elektive Pankreas- und Leberresektionen gibt es zunehmende Evidenz, dass eine präventive Drainageeinlage nicht verpflichtend ist. Weitere prospektiv randomisierte Multicenterstudien wären wünschenswert.