Skip to main content
Erschienen in: Die Chirurgie 2/2022

23.07.2021 | Suizid | Aktuelles Thema

Was müssen (Viszeral‑)Chirurg*innen von Aspekten autonomer Entscheidung hinsichtlich Selbstbestimmung, Patient*innenverfügung und Suizid wissen

verfasst von: Prof. Dr. Alfred Simon, Prof. Dr. med. habil. Frank Meyer

Erschienen in: Die Chirurgie | Ausgabe 2/2022

Einloggen, um Zugang zu erhalten

Zusammenfassung

Das Selbstbestimmungsrecht von Patient*innen hat in den letzten Jahrzehnten stark an Bedeutung gewonnen. In der klinischen Praxis findet es seinen konkreten Ausdruck im Konzept der informierten Einwilligung, wonach medizinische Eingriffe außerhalb von Notfallsituationen nur mit Einwilligung der aufgeklärten Patient*in zulässig sind. Für den Fall späterer Einwilligungsunfähigkeit besteht die Möglichkeit, eigene Behandlungswünsche in einer Patientenverfügung zu dokumentieren oder eine Vertrauensperson als rechtliche Stellvertreter*in zu benennen. An seine Grenzen kommt das Selbstbestimmungsrecht dort, wo die Patient*in ärztliche Maßnahmen einfordert, für die keine medizinische Indikation besteht, die rechtlich verboten sind oder die dem Gewissen der Ärzt*in widersprechen. Letzteres trifft auf den ärztlich assistierten Suizid zu, der zwar rechtlich zulässig ist, zu dessen Durchführung Ärzt*innen aber nicht verpflichtet werden können.
Literatur
1.
Zurück zum Zitat Bundesärztekammer (1993) Richtlinien der Bundesärztekammer für die ärztliche Sterbebegleitung. Dtsch Arztebl 90:B1791–B1792 Bundesärztekammer (1993) Richtlinien der Bundesärztekammer für die ärztliche Sterbebegleitung. Dtsch Arztebl 90:B1791–B1792
2.
Zurück zum Zitat Bundesgerichtshof. Urteil vom 13. September 1994 – 1 StR 357/94 Bundesgerichtshof. Urteil vom 13. September 1994 – 1 StR 357/94
3.
Zurück zum Zitat Bundesgerichtshof. Beschluss vom 17. März 2003 – XII ZB 2/03 Bundesgerichtshof. Beschluss vom 17. März 2003 – XII ZB 2/03
4.
Zurück zum Zitat Bundesgerichtshof. Urteil vom 25. Juni 2010 – 2 StR 454/09 Bundesgerichtshof. Urteil vom 25. Juni 2010 – 2 StR 454/09
5.
Zurück zum Zitat Bundesärztekammer (2011) Grundsätze der Bundesärztekammer zur ärztlichen Sterbebegleitung. Dtsch Arztebl 108:A346–A348 Bundesärztekammer (2011) Grundsätze der Bundesärztekammer zur ärztlichen Sterbebegleitung. Dtsch Arztebl 108:A346–A348
6.
Zurück zum Zitat Bundesärztekammer (2018) Hinweise und Empfehlungen der Bundesärztekammer zu Patientenverfügungen und anderen vorsorglichen Willensbekundungen bei Patienten mit einer Demenzerkrankung. Dtsch Arztebl 115:A952–A956 Bundesärztekammer (2018) Hinweise und Empfehlungen der Bundesärztekammer zu Patientenverfügungen und anderen vorsorglichen Willensbekundungen bei Patienten mit einer Demenzerkrankung. Dtsch Arztebl 115:A952–A956
7.
Zurück zum Zitat Bundesärztekammer Zentrale Ethikkommission bei der Bundesärztekammer (2018) Hinweise und Empfehlungen zum Umgang mit Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung im ärztlichen Alltag. Dtsch Arztebl 115:A 2435–A 2441 Bundesärztekammer Zentrale Ethikkommission bei der Bundesärztekammer (2018) Hinweise und Empfehlungen zum Umgang mit Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung im ärztlichen Alltag. Dtsch Arztebl 115:A 2435–A 2441
8.
Zurück zum Zitat Bundesverfassungsgericht. Urteil vom 26. Februar 2020 – 2 BvR 2347/15 u. a. Bundesverfassungsgericht. Urteil vom 26. Februar 2020 – 2 BvR 2347/15 u. a.
9.
Zurück zum Zitat Simon A (2015) Patientenautonomie und informed consent. In: Marckmann G (Hrsg) Praxisbuch Ethik in der Medizin. MWV, Berlin, S 35–41 Simon A (2015) Patientenautonomie und informed consent. In: Marckmann G (Hrsg) Praxisbuch Ethik in der Medizin. MWV, Berlin, S 35–41
10.
Zurück zum Zitat Faden RR, Beauchamp TL (1986) A history and theory of informed consent. Oxford University Press, New York, Oxford Faden RR, Beauchamp TL (1986) A history and theory of informed consent. Oxford University Press, New York, Oxford
11.
Zurück zum Zitat Vollmann J (2008) Patientenselbstbestimmung und Selbstbestimmungsfähigkeit. Beiträge zur Klinischen Ethik. Kohlhammer, Stuttgart Vollmann J (2008) Patientenselbstbestimmung und Selbstbestimmungsfähigkeit. Beiträge zur Klinischen Ethik. Kohlhammer, Stuttgart
12.
Zurück zum Zitat Wiesemann C (2013) Die Autonomie des Patienten in der modernen Medizin. In: Wiesemann C, Simon A (Hrsg) Patientenautonomie. Mentis, Münster, S 13–26CrossRef Wiesemann C (2013) Die Autonomie des Patienten in der modernen Medizin. In: Wiesemann C, Simon A (Hrsg) Patientenautonomie. Mentis, Münster, S 13–26CrossRef
13.
Zurück zum Zitat Katzenmeier C (2013) Ärztliche Aufklärung. In: Wiesemann C, Simon A (Hrsg) Patientenautonomie. Mentis, Münster, S 91–105 Katzenmeier C (2013) Ärztliche Aufklärung. In: Wiesemann C, Simon A (Hrsg) Patientenautonomie. Mentis, Münster, S 91–105
14.
Zurück zum Zitat Bundesärztekammer (2019) Hinweise und Empfehlungen der Bundesärztekammer zum Umgang mit Zweifeln an der Einwilligungsfähigkeit bei erwachsenen Patienten. Dtsch Arztebl 116:A1133–A1134 Bundesärztekammer (2019) Hinweise und Empfehlungen der Bundesärztekammer zum Umgang mit Zweifeln an der Einwilligungsfähigkeit bei erwachsenen Patienten. Dtsch Arztebl 116:A1133–A1134
15.
Zurück zum Zitat Wiesemann C (2015) Ethik in der Kinderheilkunde und Jugendmedizin. In: Marckmann G (Hrsg) Praxisbuch Ethik in der Medizin. MWV, Berlin, S 313–326 Wiesemann C (2015) Ethik in der Kinderheilkunde und Jugendmedizin. In: Marckmann G (Hrsg) Praxisbuch Ethik in der Medizin. MWV, Berlin, S 313–326
16.
Zurück zum Zitat Simon A, Nauck F (2013) Patientenautonomie in der klinischen Praxis. In: Wiesemann C, Simon A (Hrsg) Patientenautonomie. Mentis, Münster, S 167–179 Simon A, Nauck F (2013) Patientenautonomie in der klinischen Praxis. In: Wiesemann C, Simon A (Hrsg) Patientenautonomie. Mentis, Münster, S 167–179
17.
Zurück zum Zitat Bundesgerichtshof. Beschluss vom 6. Juli 2016 – XII ZB 61/16 Bundesgerichtshof. Beschluss vom 6. Juli 2016 – XII ZB 61/16
18.
Zurück zum Zitat Oswald C (2008) Die „Anordnung zum Verzicht auf Wiederbelebung“ im Krankenhaus. Auswirkungen einer hausinternen Leitlinie auf die Kommunikation und Transparenz im Behandlungsteam. Ethik Med 20:110–121CrossRef Oswald C (2008) Die „Anordnung zum Verzicht auf Wiederbelebung“ im Krankenhaus. Auswirkungen einer hausinternen Leitlinie auf die Kommunikation und Transparenz im Behandlungsteam. Ethik Med 20:110–121CrossRef
19.
Zurück zum Zitat Neitzke G, Böll B, Burchardi H et al (2017) Dokumentation der Therapiebegrenzung: Empfehlung der Sektion Ethik der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) unter Mitarbeit der Sektion Ethik der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN). Med Klin Intensivmed Notfmed 112:527–530CrossRef Neitzke G, Böll B, Burchardi H et al (2017) Dokumentation der Therapiebegrenzung: Empfehlung der Sektion Ethik der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) unter Mitarbeit der Sektion Ethik der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN). Med Klin Intensivmed Notfmed 112:527–530CrossRef
Metadaten
Titel
Was müssen (Viszeral‑)Chirurg*innen von Aspekten autonomer Entscheidung hinsichtlich Selbstbestimmung, Patient*innenverfügung und Suizid wissen
verfasst von
Prof. Dr. Alfred Simon
Prof. Dr. med. habil. Frank Meyer
Publikationsdatum
23.07.2021
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Die Chirurgie / Ausgabe 2/2022
Print ISSN: 2731-6971
Elektronische ISSN: 2731-698X
DOI
https://doi.org/10.1007/s00104-021-01469-8

Weitere Artikel der Ausgabe 2/2022

Die Chirurgie 2/2022 Zur Ausgabe

Update Chirurgie

Bestellen Sie unseren Fach-Newsletter und bleiben Sie gut informiert.

S3-Leitlinie „Diagnostik und Therapie des Karpaltunnelsyndroms“

Karpaltunnelsyndrom BDC Leitlinien Webinare
CME: 2 Punkte

Das Karpaltunnelsyndrom ist die häufigste Kompressionsneuropathie peripherer Nerven. Obwohl die Anamnese mit dem nächtlichen Einschlafen der Hand (Brachialgia parästhetica nocturna) sehr typisch ist, ist eine klinisch-neurologische Untersuchung und Elektroneurografie in manchen Fällen auch eine Neurosonografie erforderlich. Im Anfangsstadium sind konservative Maßnahmen (Handgelenksschiene, Ergotherapie) empfehlenswert. Bei nicht Ansprechen der konservativen Therapie oder Auftreten von neurologischen Ausfällen ist eine Dekompression des N. medianus am Karpaltunnel indiziert.

Prof. Dr. med. Gregor Antoniadis
Berufsverband der Deutschen Chirurgie e.V.

S2e-Leitlinie „Distale Radiusfraktur“

Radiusfraktur BDC Leitlinien Webinare
CME: 2 Punkte

Das Webinar beschäftigt sich mit Fragen und Antworten zu Diagnostik und Klassifikation sowie Möglichkeiten des Ausschlusses von Zusatzverletzungen. Die Referenten erläutern, welche Frakturen konservativ behandelt werden können und wie. Das Webinar beantwortet die Frage nach aktuellen operativen Therapiekonzepten: Welcher Zugang, welches Osteosynthesematerial? Auf was muss bei der Nachbehandlung der distalen Radiusfraktur geachtet werden?

PD Dr. med. Oliver Pieske
Dr. med. Benjamin Meyknecht
Berufsverband der Deutschen Chirurgie e.V.

S1-Leitlinie „Empfehlungen zur Therapie der akuten Appendizitis bei Erwachsenen“

Appendizitis BDC Leitlinien Webinare
CME: 2 Punkte

Inhalte des Webinars zur S1-Leitlinie „Empfehlungen zur Therapie der akuten Appendizitis bei Erwachsenen“ sind die Darstellung des Projektes und des Erstellungswegs zur S1-Leitlinie, die Erläuterung der klinischen Relevanz der Klassifikation EAES 2015, die wissenschaftliche Begründung der wichtigsten Empfehlungen und die Darstellung stadiengerechter Therapieoptionen.

Dr. med. Mihailo Andric
Berufsverband der Deutschen Chirurgie e.V.