Erschienen in:
13.08.2018 | Peeling | Originalien
Vitrektomie mit iOCT-assistierter invertierter ILM-Flap-Technik bei großen Makulaforamina
verfasst von:
Prof. Dr. med. M. Maier, S. Bohnacker, J. Klein, J. Klaas, N. Feucht, A. Nasseri, C. P. Lohmann
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
|
Ausgabe 7/2019
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Die Verschlussrate von großen Makulaforamen nach Vitrektomie und konventionellem „Internal-limiting-membrane“(ILM)-Peeling beträgt unter 90 %. Ziel dieser Studie war es, die Visusergebnisse und den anatomischen Erfolg mittels hochauflösenden OCTs („optical coherence tomography“) nach transkonjunktivaler nahtloser 23-Gauge-Pars-plana-Vitrektomie sowie iOCT („intraoperative OCT“) und Brilliant Peel(BP)-assistiertem ILM-Peeling mit invertierter ILM-Flap-Technik bei Patienten mit großem Makulaforamen (MF) zu erfassen.
Methode
In einer retrospektiven Studie bei 25 Augen von 25 konsekutiven Patienten mit großem Makulaforamen wurde eine standardisierte 23-G-Pars-plana-Vitrektomie mit BP- und iOCT-assistiertem ILM-Peeling und invertierter ILM-Flap-Technik sowie Gastamponade durchgeführt. Bei allen Patienten wurde präoperativ der bestkorrigierte Visus bestimmt, und mittels hochauflösenden Spectral-domain-OCTs (SD-OCT, Spectralis, Heidelberg Engineering) wurden der maximale Durchmesser, die Basis und die Höhe des Makulaforamens sowie intraretinale Veränderungen erfasst. Postoperativ wurden der bestkorrigierte Visus nach 1, 3 und 6 Monaten und die Verschlussrate bestimmt. Daneben wurde die mikrostrukturelle Integrität der Netzhautaußenschichten („external limiting membrane“ [ELM], ellipsoide Zone und Photorezeptoraußensegment [OS]) im SD-OCT erfasst und mit dem Visusergebnis nach Makulaforamenchirurgie korreliert.
Ergebnisse
Das iOCT ermöglichte bei allen Operationen mit invertierter Flap-Technik eine gute Visualisierung sowie eine kontrollierte Positionierung des ILM-Flaps. Der mittlere Ausgangsvisus betrug 0,2 (0,7 logMAR). Er verbesserte sich nach 1, 3 und 6 Monaten signifikant auf 0,4 (0,4 logMAR), 0,5 (0,3 logMAR) und 0,63 (0,2 logMAR). Die Verschlussrate der Makulaforamina betrug 100 %. Die mikrostrukturelle Integrität der äußeren Netzhautschichten wurde semiquantitativ bestimmt und zeigte eine positive Korrelation zum bestkorrigierten Visus.
Schlussfolgerung
Die Vitrektomie mit Brilliant Peel(BP)- und iOCT-assistiertem ILM-Peeling mit invertierter ILM-Flap-Technik bei Patienten mit großem Makulaforamen ist eine sehr kontrollierte und sichere Operationsmethode, die zu guten funktionellen und anatomischen Ergebnissen führt. Die Morphologie des MF, der ILM-Flap und die Lage des invertierten ILM-Flaps unter Luft lassen sich mittels iOCT sehr gut darstellen. Die mikrostrukturelle Integrität der Netzhautaußenschichten lässt sich mittels SD-OCT gut beurteilen. Sie ist ein wichtiger prädiktiver Parameter für die Visusentwicklung nach Makulaforamenchirurgie.