Erschienen in:
01.02.2004 | Originalien
Vitreoretinales Traktionssyndrom bei multipler Sklerose
verfasst von:
Dr. A. Hochwarter, C. Prainer, S. Binder, U. Stolba
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 2/2004
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Zusammenfassung
Methode
Von 1.1.2001–27.12.2001 wurden 89 Patienten mit multipler Sklerose (MS) stationär behandelt, 24 davon erstdiagnostiziert. Es wurden jeweils ein kompletter Augenstatus erhoben, bei Patienten mit Photopsien und Erstmanifestation der MS zudem eine Untersuchung der Netzhautperipherie mit einem Dreispiegelglas nach Goldmann.
Ergebnisse
3 Patienten wiesen vitreoretinale Traktionen auf, 2 mit Periphlebitiszeichen vor klinisch-neurologischer MS-Manifestation; der 3. Patient mit seit Jahren bekannter MS zeigte ausgeprägte Neovaskularisationen, Vaskulitis und rezidivierende Glaskörperblutungen. Die hoch dosierte Kortisontherapie führte beim 1. Patienten zur Remission der neurologischen Symptome und der Photopsien, die Fundusveränderungen blieben unverändert. Beim 2. Patienten wurde dies erst durch Argonlaserkoagulation erreicht. Der 3. Patient war therapieresistent, eine Pars-plana-Vitrektomie führte zur Stabilisierung der Netzhautsituation.
Schlussfolgerungen
Das vitreoretinale Traktionssyndrom tritt in Assoziation mit MS auf und kann deren klinisch-neurologischer Manifestation vorausgehen. Das Ansprechen auf Argonlaserkoagulation und auf vitreoretinale Chirurgie spricht für eine vaskuläre Pathogenese.