Erschienen in:
19.10.2021 | Volumenersatz | Leitthema
Volumenmanagement im Schock
Neue Ziele in der ersten Schockphase
verfasst von:
Prof. Dr. Stefan John
Erschienen in:
Medizinische Klinik - Intensivmedizin und Notfallmedizin
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Ausgabe 8/2021
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die rasche Gabe von Volumen ist einer der Eckpfeiler einer initialen Schocktherapie, speziell auch des septischen Schocks. Allerdings gibt es erhebliche Unsicherheiten, wann wie viel Volumen sinnvoll ist und an welchen Zielen oder Messgrößen das Volumenmanagement ausgerichtet werden kann. Dabei ist es wichtig nur die „optimale“ Flüssigkeitsmenge zu geben, da eine Volumenüberladung erhebliche negative Konsequenzen, wie Organversagen und Verschlechterung des Outcomes, nach sich ziehen kann
Ziel
Dieser Review soll die Bedeutung der Volumentherapie, mögliche Strategien des Volumenmanagements sowie mögliche Ziele und Steuerungsparameter darstellen und kritisch diskutieren.
Aktuelle Ergebnisse
Es gibt keinen einzelnen Zielparameter, an dem das Volumenmanagement allein ausgerichtet werden kann. Ein wichtiger Parameter ist die Volumenreagibilität des Patienten, die zusammen mit vielen anderen Parametern zu einer wiederholten Einschätzung des optimalen Volumenmanagements herangezogen werden sollte. Eine Verbesserung des Outcomes ist aber auch für die Messung der Volumenreagibilität nicht gezeigt.
Schlussfolgerungen
Nach einer initialen Volumenreanimation muss die weitere Volumentherapie möglichst individuell anhand multipler Patientenfaktoren und wiederholter Messung der Volumenreagibilität fortgeführt werden. Eine eher restriktive Volumengabe mit auch früherem Einsatz von Vasopressoren scheint zunehmend in den Fokus eines modernen Volumenmanagements zu rücken. Allerdings sind viel Fragen bezüglich eines optimalen Volumenmanagements noch ungelöst.