Erschienen in:
01.10.2018 | Pflege | Pflege
Vom Ehrenamt zum Notfallsanitäter
Die Geschichte eines anhaltenden Professionalisierungsprozesses
verfasst von:
Dr. phil. P. Pfütsch
Erschienen in:
Medizinische Klinik - Intensivmedizin und Notfallmedizin
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Ausgabe 3/2019
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Zusammenfassung
Hintergrund
Seit 4 Jahren hat sich in Deutschland der Beruf des Notfallsanitäters etabliert. Damit erhält das nichtärztliche Rettungsdienstpersonal erstmals eine 3‑jährige Ausbildung. Auch die Tätigkeiten und Kompetenzen des Berufs wurden aufgewertet.
Fragestellung
Welche medizinischen und gesellschaftlichen Prozesse führten zur Etablierung des Berufsbilds Notfallsanitäter? Auf welche Weise veränderten sich in den letzten 50 Jahren die Ausbildungsformen und welche Debatten prägten die Entwicklung des Berufsfelds?
Material und Methoden
Der vorliegende Beitrag beruht zum einen auf einer Auswertung von archivalischen Primärquellen der betrachteten Akteure und zum anderen auf einer qualitativen Inhaltsanalyse der Sekundärliteratur zum Themenbereich nichtärztliches Rettungsdienstpersonal.
Ergebnisse
Die sich in den 1960er-Jahren durchsetzende Erkenntnis, dass eine schnelle medizinische Behandlung an Ort und Stelle eine Heilung positiv beeinflussen kann, setzte einen Professionalisierungsprozess für Rettungssanitäter in Gang. Langjährige Aushandlungsprozesse zwischen verschiedenen Akteuren über die Frage, welche Tätigkeiten nichtärztliches Rettungsdienstpersonal ausführen darf, prägten die Debatten über die Ausbildung der Rettungssanitäter.
Diskussion
Die Diskussionen um die Aufgaben der Notfallsanitäter sind im größeren Kontext der Frage nach der Delegation bzw. Substitution ärztlicher Leistungen zu deuten. Die gegenwärtig beginnende Akademisierung der Notfallsanitäter wird weiterhin zu Auseinandersetzungen mit der Ärzteschaft führen.