Erschienen in:
04.04.2018 | Knochendefekte | Leitthema
Vorderer Kreuzbandersatz mit autologem Quadrizepssehnentransplantat und Press-fit-Fixation
verfasst von:
Prof. Dr. med. Jürgen Höher, Dr. med. Ralph Akoto
Erschienen in:
Arthroskopie
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Ausgabe 3/2018
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Zusammenfassung
Einleitung
Der vorliegende Artikel beschreibt eine arthroskopische Rekonstruktion des vorderen Kreuzbands (VKB) mit einem autologen Quadrizepssehnentransplantat in anteromedialer Portaltechnik.
Material und Methoden
Zunächst wird ein 5 cm langer Sehnenstreifen mit einem 2 cm langen Knochenblock entnommen. Der femorale Tunnel wird über ein tiefes anteromediales Portal in anatomischer Position angelegt. Der tibiale Tunnel wird mit einer Hohlfräse angelegt, so dass ein freier Knochenzylinder gewonnen wird. Das Transplantat wird durch den tibialen Tunnel eingezogen und der Knochenblock, welcher an der Spitze keilförmig präpariert wurde, wird über das anteromediale Portal eingestößelt, um eine Press-fit-Fixation zu erzeugen. Die Armierungsfäden des freien Sehnenendes des Transplantats werden über einer Knochenbrücke am distalen Ende des tibialen Tunnels fixiert. Von dem bei der tibialen Tunnelanlage gewonnenen zylindrischen Knochenblock wird ein proximales Teilstück abgetrennt und vorsichtig gelenknah neben das Transplantat in den tibialen Tunnel gestößelt, um auch tibial eine Press-fit-Fixation zu erzeugen. Der distale Anteil des tibialen Bohrkanals wird mit dem restlichen Knochen aufgefüllt.
Ergebnisse und Schlussfolgerung
Die dargestellte Technik ist reproduzierbar und zeigt gute klinische Ergebnisse in den frühen Follow-up-Untersuchungen. Der Vorteil liegt in dem minimalen knöchernen Defekt, insbesondere femoral, sowie in der implantatfreien Fixierung. Die Verwendung eines Quadrizepssehnentransplantats erhält die dynamische Funktion der Hamstring-Sehnen für die Stabilisierung des Kniegelenks gegen Valgusstress.