Erschienen in:
03.07.2019 | Ernährung | Leitthema
Vorgehen bei Mangelernährung
Stufenkonzept und Kasuistik
verfasst von:
Anna Schneider
Erschienen in:
Die Gynäkologie
|
Ausgabe 7/2019
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Da Gewichtsverlust und Ernährungsprobleme bei Tumorpatienten sehr häufig sind, ist es wichtig, sich mit dem Thema Mangelernährung bei Krebserkrankungen auseinanderzusetzen. Circa die Hälfte der Krebspatienten verliert bereits vor der Diagnosestellung an Gewicht. Etwa 15 % der Patienten sind mit einem Gewichtsverlust von über 10 % des Gesamtkörpergewichtes schwer mangelernährt. Da Mangelernährung ein unabhängiger Risikofaktor ist, der den Krankheitsverlauf signifikant negativ beeinflusst, sollten von der Erstvorstellung an bei jedem Tumorpatienten regelmäßig eine Ernährungsdiagnostik und bei Bedarf eine individuell angepasste Ernährungstherapie durchgeführt werden. Die Basis für ernährungstherapeutische Empfehlungen für onkologische Patienten ist die S3-Letlinie der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin e. V. (DGEM). Zunächst wird, wenn möglich, oral ernährt, eventuell mit einer Optimierung der individuellen Wunschkost durch speziell angereicherte Trink- bzw. Zusatznahrungen. Bei unzureichender oder nicht möglicher oraler Nahrungsaufnahme ist eine künstliche Ernährung indiziert, dabei soll die enterale Form der parenteralen vorgezogen werden.