Erschienen in:
11.11.2021 | Vorhofflimmern | Arzneimitteltherapie
Vorhofflimmern und Grenzen der oralen Antikoagulation – für wen eignen sich Vorhofohrokkluder?
verfasst von:
Dr. Sebastian Feickert, Niels Christian Ewertsen, Giuseppe D’Ancona, Alper Öner, Hüseyin Ince, Jasmin Ortak
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 2/2022
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Zusammenfassung
Hintergrund
Patienten mit Vorhofflimmern sind einem signifikant erhöhten Risiko für thromboembolische Ereignisse, insbesondere für ischämische Schlaganfälle, ausgesetzt. Eine orale Antikoagulation reduziert dieses Risiko zuverlässig, ist jedoch aus unterschiedlichen Gründen nicht bei jedem Patienten einsetzbar und geht mit einer relevanten Erhöhung des Blutungsrisikos einher. Alternativ bestehen zur Prophylaxe thromboembolischer Ereignisse bei Patienten mit Vorhofflimmern unterschiedliche Möglichkeiten eines Vorhofohrverschlusses.
Zielsetzung
Anhand einer Übersicht der aktuell verfügbaren Systeme zum Vorhofohrverschluss, eines Leitfadens zur Patientenauswahl und einer Zusammenfassung der aktuellen wissenschaftlichen Datenlage sollen die Möglichkeiten des interventionellen Vorhofohrverschlusses erläutert sowie die geeignete Patientenklientel charakterisiert werden.
Schlussfolgerung und Datenlage
Für Patienten mit Vorhofflimmern und relativer oder absoluter Kontraindikation einer oralen Antikoagulation stellt der interventionelle Verschluss des Vorhofohrs nach sorgfältiger Patientenselektion eine sichere Alternative zum Schutz vor thromboembolischen Ereignissen dar. Die aktuell verfügbare wissenschaftliche Evidenz aus randomisierten, kontrollierten Studien ist gering. Umfangreiche Registerstudiendaten lassen dennoch einen eindeutigen Nutzen vermuten, während die Ergebnisse mehrerer großer randomisierter, kontrollierter Studien in den kommenden Jahren erwartet werden.