Erschienen in:
31.08.2016 | Vorhofflimmern | Schwerpunkt
Alkohol und Rhythmusstörungen
verfasst von:
Prof. Dr. D. Pfeiffer, D. Jurisch, M. Neef, A. Hagendorff
Erschienen in:
Herz
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Ausgabe 6/2016
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Zusammenfassung
Die Auswirkungen von Alkohol auf Arrhythmien sind dosisabhängig, unabhängig vom Nachweis einer kardiovaskulären Erkrankung oder einer Herzinsuffizienz und können Gesunde betreffen. Während Vorhofflimmern in seiner Wahrscheinlichkeit mit der Alkoholdosis zunimmt, kommen Ereignisse des plötzlichen Herztodes bei niedrigen Alkoholdosierungen eher seltener, jedoch bei höherer Alkoholmenge unter alkoholischer Kardiomyopathie häufiger vor. Männer sind erst bei höheren Alkoholmengen betroffen, Frauen zeigen bereits bei niedrigeren Dosierungen Rhythmusstörungen. Thromboembolien und ischämische Schlaganfälle können bei niedriger Dosierung des Alkohols seltener auftreten, jedoch nehmen hämorrhagische Insulte und intrakranielle Blutungen mit der Alkoholdosis zu. Erkennbare protektive Mechanismen von Alkohol hinsichtlich der kardiovaskulären Morbidität betreffen ausschließlich geringe Alkoholmengen von weniger als 10 g/Tag. Zugrunde liegende Mechanismen erklären die kontroversen Ergebnisse. Spezifische therapeutische Möglichkeiten alkoholbedingter Arrhythmien über eine Alkoholkarenz hinaus sind nicht bekannt.