Wie wirksam sind Alkohol-Injektionen bei Vorhofflimmern?

Eine neue Therapie für Patienten mit persistierendem Vorhofflimmern, bei der eine Katheterablation mit einer Ethanol-Injektion in die Marshall-Vene kombiniert wird, könnte die Erfolgsrate im Vergleich zu Standardbehandlung steigern. Das Wichtigste in Kürze zu dieser Studie finden Sie am Ende des Artikels. In den USA wird es bereits eingesetzt: Ein neues Verfahren, um Patienten mit persistierendem Vorhofflimmern zu behandeln, bei dem zusätzlich zur Katheterablation Ethanol in die Marshall-Vene injiziert wird. Die randomisierte VENUS-Studie (Vein of Marshall Ethanol for Unablated Persistent AF) zeigt jetzt, dass das die Chance erhöhen kann, einen normalen Herzrhythmus wiederherzustellen. Die Vena obliqua atrii sinistri, auch Marshall-Vene genannt, verläuft auf der Rückseite des linken Vorhofs und mündet in den Sinus coronarius. Sie enthält Nervengewebe, das möglicherweise Vorhofflimmern auslösen kann. Als Relikt der linken oberen Hohlvene, die sich während der embryonalen Phase zurückbildet, kann sie ohne Risiko für den Patienten verödet werden, was in der aktuellen Studie mithilfe einer Ethanol-Injektion erfolgte. Kleine, aber signifikante Unterschiede Für die Analyse randomisierten Dr. Miguel Valderrábano vom Houston Methodist DeBakey Heart and Vascular Center und sein Team 343 Patienten mit persistierendem Vorhofflimmern, die gegen mindestens ein Antiarrhythmikum refraktär waren. 158 Probanden erhielten lediglich eine Katheterablation, während bei 185 Personen zusätzlich eine Alkohollösung in die Marshall-Vene injiziert wurde. Die Injektion konnte bei 155 von 185 Patienten (84%) erfolgreich verabreicht werden. Der primäre Endpunkt war das Nichtvorhandensein von Vorhofflimmern und Vorhoftachykardien für mehr als 30 Sekunden nach einer einzelnen Behandlung ohne Einsatz von Antiarrhythmika. Bei Kontrolluntersuchungen nach sechs und zwölf Monaten war das bei 38% der Patienten mit alleiniger Ablation und bei 49% der Patienten mit kombinierter Behandlung der Fall, ein signifikanter Unterschied. Komplikationsrate in beiden Gruppen ähnlich Von zwölf sekundären Endpunkten zeigten sich bei dreien signifikante Unterschiede, mit vorteilhafteren Ergebnissen für die Gruppe mit der Ethanol-Behandlung: Der Anteil der Patienten, bei denen das Monitoring nach sechs und zwölf Monaten kein Vorhofflimmern ergab, betrug 78% in der Gruppe mit der kombinierten Therapie gegenüber 68% in der Kontrollgruppe. Nach mehreren Eingriffen waren 65% vs. 54% von Vorhofflimmern befreit. Der Anteil der Patienten, bei denen ein Perimitralblock erreicht wurde, lag bei 81% gegenüber 51%. „Das Verfahren mit der Ethanol-Injektion war nicht mit vermehrten Komplikationen verbunden. Die Anzahl der unerwünschten Ereignisse war in beiden Gruppen ähnlich“, resümieren Valderrábano und Kollegen. Weitere Studien seien erforderlich, um die langfristige Wirksamkeit zu bewerten. Das Wichtigste in Kürze Frage: Kann eine Alkohol-Injektion in die Marshall-Vene zusätzlich zu einem Katheterablationsverfahren persistierendes Vorhofflimmern stoppen? Antwort: Die zusätzliche Alkohol-Injektion in die Marshall-Vene schien die Erfolgsrate im Vergleich zur alleinigen Katheterablation leicht zu steigern. Bedeutung: Die zusätzliche Ethanol-Injektion war nicht mit vermehrten Komplikationen verbunden. Studien zur langfristigen Wirksamkeit sind erforderlich. Einschränkung: Es handelt sich um eine kleine Anzahl an Probanden. Das nur einfach verblindete Studiendesign könnte zu Verzerrungen geführt haben.

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