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Die Gynäkologie

Stellenwert der Tokolyse bei vorzeitiger Wehentätigkeit

Erschienen in:

Zusammenfassung

Wehenhemmende Substanzen werden seit Jahrzehnten zur Therapie vorzeitiger Wehentätigkeit eingesetzt und sind im klinischen Alltag fest etabliert. Die Erwartung, durch den Einsatz der Tokolyse die Frühgeborenenrate zu senken und das perinatale Outcome zu verbessern, konnte in systematischen Untersuchungen allerdings nicht bestätigt werden. Ein gesicherter Effekt ist lediglich die höhere Rate von Patientinnen, bei denen durch eine Tokolyse die Prolongation der Schwangerschaft über 48 h gelingt und eine vollständige Lungenreifebehandlung erreicht werden kann. Eine Tokolyse über 48 h hinaus erbringt keinen Benefit und wird heute deshalb nicht mehr empfohlen. Medikamente der Wahl sind Atosiban und Nifedipin, alternativ Indometacin und Glyceroltrinitrat. Fenoterol sollte wegen des wesentlich ungünstigeren Nebenwirkungsprofils zur Schwangerschaftsprolongation nicht mehr eingesetzt werden, bleibt aber als Notfallmedikament sub partu unverzichtbar.
Titel
Stellenwert der Tokolyse bei vorzeitiger Wehentätigkeit
Verfasst von
Prof. Dr. Dieter Grab
PD Dr. Beate Hüner
Publikationsdatum
18.09.2025
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Die Gynäkologie / Ausgabe 10/2025
Print ISSN: 2731-7102
Elektronische ISSN: 2731-7110
DOI
https://doi.org/10.1007/s00129-025-05414-2
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Bildnachweise
Schwangere mit Wehenschreiber/© globalmoments / stock.adobe.com (Symbolbild mit Fotomodell), Radiologin richtet Mammographiescreening ein/© LIGHTFIELD STUDIOS / stock.adobe.com (Symbolbild mit Fotomodellen), Schwangere misst Blutzucker/© MMPhotography / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell), Frau bei der Geburt/© gorodenkoff / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodellen), CT-Pulmonalisangiographie/© Das M et al. doi.org/10.1007/s00117-016-0100-3 unter CC-BY 4.0