Adjuvante Injektionen nach operativer Knorpeltherapie können mit einer Vielzahl an Orthobiologika durchgeführt werden. Darunter vor allem Hyaluronsäure (HA), plättchenreiches Plasma (PRP) und mesenchymale Stromazellen (MSC). Ziel dieser adjuvanten Therapien ist es, die postoperativen Ergebnisse in der Behandlung von Knorpeldefekten weiter zu verbessern und die Geweberegeneration zu fördern. HA, ein natürlicher Bestandteil der Synovialflüssigkeit, bietet durch seine stoßabsorbierenden und entzündungshemmenden Eigenschaften vielversprechende Ergebnisse, insbesondere bei gezielter molekularer Anpassung. PRP, reich an Wachstumsfaktoren, unterstützt die Heilung durch entzündungshemmende und regenerierende Effekte, wobei Variationen in der Herstellung und Anwendung entscheidend für den Therapieerfolg zu sein scheinen. MSC hingegen zeigen als zellbasierte Therapie ein großes Potenzial, obwohl regulatorische und technische Herausforderungen deren breiten Einsatz in Deutschland bisher begrenzen. Die Übersicht aktueller Studien zeigt heterogene Ergebnisse hinsichtlich der Wahl des Orthobiologikums und des Zeitpunkts der Injektionen. Während PRP und HA in Kombination mit Knochenmarkstimulationsverfahren (BMS) wie der Mikrofrakturierung bereits recht häufig untersucht wurden, fehlen nach wie vor belastbare Daten in Kombination mit modernen, zellbasierten Verfahren wie der autologen Chondrozytentransplantation (ACT). Systematische Übersichtsarbeiten und qualitativ hochwertiger randomisiert-kontrollierte Studien sind in Zukunft zwingend erforderlich, um optimale Therapieprotokolle für die Verbesserung der operativen Knorpeltherapie zu entwickeln. Erste Hinweise deuten jedoch darauf hin, dass Orthobiologika eine effektive Ergänzung darstellen können, insbesondere zur Kontrolle postoperativer Entzündungen und Förderung der Geweberegeneration.