Erschienen in:
01.05.2008 | Schwerpunkt: Hormontherapie
Wachstumshormontherapie beim Erwachsenen
Versuch einer Bilanz nach einer Dekade
verfasst von:
Dr. M. Faust, C.J. Strasburger
Erschienen in:
Die Innere Medizin
|
Ausgabe 5/2008
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Patienten mit adultem Wachstumshormonmangel können offenbar unabhängig vom Ausfall und von der Substitution weiterer hypophysärer Achsen ein Krankheitsbild mit zentral betonter Adipositas, Dyslipidämie, verminderter Knochendichte und erhöhter Frakturrate sowie psychosozialen Einschränkungen entwickeln. Dabei ist das Ausmaß dieser Veränderungen starken interindividuellen Schwankungen unterlegen. Retrospektive Analysen weisen auf eine möglicherweise erhöhte kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität dieses Patientenkollektivs hin, welche durch die proatherogenen Veränderungen (zentrale Adipositas, Dyslipidämie) bedingt sein könnten. Die Therapie mit rekombinantem Wachstumshormon führt in kontrollierten Studien neben einer deutlichen Verbesserung der Lebensqualität zur Verbesserung der Körperzusammensetzung und des Lipidprofils sowie zur Erhöhung der Knochendichte. Ob sich diese Verbesserungen auch in der Reduktion von Endpunkten (Senkung der Frakturraten, Senkung der kardiovaskulären Morbidität und Mortalität) auszahlt, ist durch kontrollierte Studien bislang nicht belegt. Bei Verwendung niedriger Dosen, die anhand des IGF-1-Spiegels titriert werden, scheint die Wachstumshormonsubstitution eine sichere, gut verträgliche Therapie zu sein.