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Erschienen in: Rechtsmedizin 2/2017

17.02.2017 | Originalien

Wahltertial Rechtsmedizin im Praktischen Jahr

verfasst von: Dr. B. Ondruschka, M. Henze, M. Schwarz, J. Dreßler

Erschienen in: Rechtsmedizin | Ausgabe 2/2017

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Zusammenfassung

Hintergrund

Zu keinem Zeitpunkt des Medizinstudiums lernen Studierende so praxisbezogen wie im Praktischen Jahr (PJ). In diesem letzten Studienjahr sollen theoretische Kenntnisse und Erfahrungen angewandt und vertieft werden. Auch in der Rechtsmedizin gewinnen praktische Fertigkeiten in der studentischen Lehre an Bedeutung.

Ziel der Arbeit

Die vorliegende Arbeit stellt die Qualitäten der PJ-Ausbildung in Leipzig und die generelle Situation an den deutschen Instituten dar. Es werden Vorschläge für die Gestaltung eines PJ-Tertials in der Rechtsmedizin herausgearbeitet. Diese können Argumente für die notwendige Anerkennung einer Pflichtassistenz für Medizinfakultäten ohne bisherige Erlaubnis liefern.

Material und Methoden

Mithilfe von Evaluationsfragebogen wurden 52 ehemalige PJ-Studierende der Rechtsmedizin in Leipzig und alle weiteren deutschen Institute für Rechtsmedizin zum Nutzen und zur Gestaltung eines PJ-Tertials in der Rechtsmedizin befragt. Daneben wurden die Gründe der Zuerkennung oder der Ablehnung des Fachs Rechtsmedizin als PJ-Fach seitens der Landesprüfungsämter (LPA) ermittelt.

Ergebnisse

Ein PJ-Tertial in der Rechtsmedizin würden 95,6 % der ehemaligen Studierenden weiterempfehlen oder erneut ablegen. Die Studierenden wurden hinsichtlich rechtsmedizinischer Kernkompetenzen des Arztberufs intensiv geschult. Eine Weiterbildungsstelle in der Rechtsmedizin konnten 8,9 % der ehemaligen PJ’ler erhalten. In 66,7 % der universitären Institute für Rechtsmedizin ist die Ableistung eines PJ-Tertials möglich. Hier liegen jeweils lokale Logbücher zur Definition der Lehrinhalte vor. Dabei ist die Anerkennung vielerorts an die klinische Rechtsmedizin als Teil der „Patientenversorgung“ gebunden. Die formale Akzeptanz durch die LPA geschieht gegenwärtig trotz ärztlicher Approbationsordnung uneinheitlich.

Schlussfolgerung

Die Ergebnisse zeigen, dass sowohl Studierende als auch Institute von der PJ-Ausbildung profitieren. So kann diese ein wichtiges Rekrutierungsinstrument zukünftiger ärztlicher Mitarbeiter sein. Es sollte berufspolitisch gegenüber den LPA nachgewiesen werden, dass auch die forensische Tätigkeit einen klinisch-praktischen Bezug aufweist, der zur Anerkennung eingefordert wird.
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Metadaten
Titel
Wahltertial Rechtsmedizin im Praktischen Jahr
verfasst von
Dr. B. Ondruschka
M. Henze
M. Schwarz
J. Dreßler
Publikationsdatum
17.02.2017
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Rechtsmedizin / Ausgabe 2/2017
Print ISSN: 0937-9819
Elektronische ISSN: 1434-5196
DOI
https://doi.org/10.1007/s00194-017-0149-y

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