Erschienen in:
01.03.2014 | CME Zertifizierte Fortbildung
Wann ist eine Prismenverordnung sinnvoll?
verfasst von:
Prof. Dr. G. Kommerell
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
|
Ausgabe 3/2014
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Zusammenfassung
Prismen dienen dazu, Lichtstrahlen umzulenken. In der Augenheilkunde werden Brillengläser mit prismatischer Wirkung dazu benutzt, Doppelbilder zu einem Bild zusammenzuführen. Unter Doppelbildern leiden Menschen, die jenseits des frühen Kindesalters begonnen haben zu schielen, z. B. infolge einer Augenmuskellähmung. Im Gegensatz zum erworbenen wird beim angeborenen und frühkindlichen Schielen das Bild des fehlstehenden Auges meist unterdrückt, sodass keine Doppelbilder entstehen und Prismengläser in der Regel nicht sinnvoll sind. Latentes Schielen ist sehr häufig und führt nur selten zu zeitweiligem Doppeltsehen oder zu asthenopischen Beschwerden, sodass eine Prismenkorrektion nur ausnahmsweise angezeigt ist. Bei der „Winkelfehlsichtigkeit“ ist die Anwendung von Prismengläsern fragwürdig.