Erschienen in:
17.03.2017 | Nierenkarzinom | Leitthema
Wann ist eine zytoreduktive Nephrektomie im metastasierten Stadium eines Nierenzellkarzinoms nicht sinnvoll?
verfasst von:
Prof. Dr. Martin Schostak
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 5/2017
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Zusammenfassung
Die Entfernung des Primärtumors bei synchron metastasierten Nierenzellkarzinompatienten mit gutem Performancestatus entspricht einer leitliniengerechten Empfehlung, die allerdings auf schwachen Daten aus der Ära der Zytokin-Therapie fußt. Dieser Artikel nennt Argumente, die gegen eine zytoreduktive Nephrektomie sprechen. Aus molekulargenetischer Sicht beseitigt der Eingriff nur den leichtesten onkologischen Gegner, kann jedoch nicht den tumorbedingten Tod des Betroffenen verhindern. Nutzen und Risiken müssen deshalb sehr sorgfältig und kritisch abgewogen werden. Nicht sinnvoll ist eine zytoreduktive Nephrektomie, wenn die Morbidität der Therapie offensichtlich die Lebensqualität und/oder die Lebenszeit des Betroffenen erheblich beeinträchtigen wird oder wenn vom Primärtumor aufgrund der topografischen Konstellation und Größe eine gegenüber der Metastasierung untergeordnete Gefahr ausgeht.