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03.07.2018 | Warzen | Nachrichten

Vergleich zweier Methoden

Bleomycin gegen Warzen: Injektion oder Microneedling?

verfasst von: Dr. Miriam Sonnet

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Die intraläsionale Injektion von Bleomycin ist bei der Warzentherapie Standard. Allerdings ist die Effizienz nicht optimal, zudem empfinden Patienten die Behandlung oft als schmerzhaft. Wie eine Studie zeigt, kann das Aufsprühen von Bleomycin auf die Warze in Kombination mit einem Microneedling genauso effektiv sein – und bereitet Patienten gleichzeitig weniger Schmerzen.

Obwohl mittlerweile zahlreiche Therapien für Plantarwarzen zur Verfügung stehen, ist die Behandlung immer noch eine Herausforderung. Denn in fast 60 Prozent der Fälle scheitern die Methoden, 25 Prozent der Patienten müssen mehrere Eingriffe über sich ergehen lassen.

Bleomycin wird schon seit den 70er Jahren zur Warzenentfernung genutzt, die Heilungsrate reicht dabei von null bis 100 Prozent. Eine Ursache für die unterschiedlichen Therapieerfolge könnte die zu geringe Infiltration von Bleomycin in die betroffenen Stellen sein. Außerdem kann es vorkommen, dass nicht die gesamte Warzenfläche mit dem Präparat behandelt wird.

Zur Applikation eignen sich verschiedene Techniken. Der DNA- und Proteinsyntheseinhibitor kann sowohl intraläsional als auch subläsional, periläsional oder mittels Multipunktions-Techniken appliziert werden. Eine neue Möglichkeit bietet die Kombination aus Microneedling und Bleomycin, das auf die Warze gesprüht wird. In einer neuen Studie wurde diese Technik mit der herkömmlichen  intraläsionalen Injektion hinsichtlich Effizienz und Nebenwirkungen verglichen [1].

Gleiche Effizienz, weniger Schmerzen

30 Patienten mit Plantarwarzen dienten als Kontrollgruppe. Ihnen wurde Bleomycin in die Warze injiziert (Gruppe A). Bei 30 weiteren Probanden (Gruppe B) wendeten die Autoren die neue Methode an. Dazu wurde die Warze mittels Microneedling für zwei bis drei Minuten behandelt, Bleomycinspray auf die Läsionen gesprüht und die behandelte Warze für zwei Stunden mit einem Verband verschlossen. Zwölf der insgesamt 60 Teilnehmer waren zuvor bereits mit Single- oder Kombinationstherapien erfolglos behandelt worden.

In Gruppe A verschwanden bei 21 Patienten (70%) die Warzen komplett, bei neun (30%) gab es eine partielle Response. Die Ergebnisse in Gruppe B waren leicht besser: 25 Patienten (83,3%) hatten nach der Behandlung keine Warze mehr, eine partielle Response gab es bei fünf Teilnehmern (16,7%). Der Unterschied zwischen den beiden Gruppen war jedoch nicht signifikant.

Teilnehmer der Gruppe A benötigen im Schnitt 3,3 Sessions, damit die Warze komplett verschwand, in Gruppe B waren es im Mittel 2,57 Sessions (p < 0,001).

Nur 20 Prozent der Teilnehmer aus Gruppe B berichteten über Schmerzen während der Prozedur. In Gruppe A empfanden 100 Prozent der Probanden die Injektion als schmerzhaft. Erytheme traten in beiden Gruppen auf. Weder bei den Teilnehmern mit Injektion, noch bei der Kombibehandlung traten die Warzen nach sechs Monaten wieder auf.

Fazit

Laut Autoren ist die Kombination aus Microneedilung und Bleomycinspray sowohl effektiv als auch sicher. Ein großer Vorteil ist, dass Patienten bei der Behandlung weniger Schmerzen empfinden. Außerdem werden weniger Sessions benötigt, um zum gewünschten Ergebnis zu kommen. Die Autoren vermuten, dass das Microneedling mit anschließendem Aufsprühen von Bleomycin eine gleichmäßigere Verteilung in der gesamten Warze ermöglicht.

Das Wichtigste in  Kürze

Frage: Ist das Aufsprühen von Bleomycin in Kombination mit Microneedling effektiv gegen Plantarwarzen?

Antwort: Ja. Eine Kombinationstherapie reduziert Warzen effektiv und ist mit weniger Schmerzen verbunden.

Bedeutung: Die Kombibehandlung ist genauso effektiv wie die Injektion mit Bleomycin, aber mit weniger Schmerzen verbunden. Außerdem verschwinden die Warzen mit der Kombitherapie schneller. Patienten könnten von der neuen Methode profitieren.

Einschränkung: Keine.

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Literatur

Al-Naggar, M. et al. Intralesional bleomycin injection vs microneedling-assisted topical bleomycin spraying in treatment of plantar warts. J Cosmet Dermatol. 2018;1–5.

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