Skip to main content
Erschienen in: Forum der Psychoanalyse 3/2011

01.09.2011 | Forschungsforum

Was bringt „GRAS“?

Mitglieder autonomer Gruppen von Psychoanalytikern im Forschungsinterview

verfasst von: Priv.-Doz. Dr. med. Dipl.-Psych. Ulrich Lamparter, Gunda Lemkau-Lindemann, Michael Kögler, Michael Lukas Moeller

Erschienen in: Forum der Psychoanalyse | Ausgabe 3/2011

Einloggen, um Zugang zu erhalten

Zusammenfassung

Ein Spezifikum der von Michael Lukas Moeller begründeten Gruppenanalyse-Seminare (GRAS) in der Tradition von S.H. Foulkes sind die „autonomen Gruppen“. Es handelt sich um leiterlose Gruppen von GRAS-Absolventen, die nach dem Abschluss ihrer Ausbildung zum Gruppenanalytiker weiterhin innerhalb des GRAS-Rahmens in langjährig bestehenden Kleingruppen zur Selbsterfahrung zusammenkommen. Die „autonomen Gruppen“ sind ein fester Bestandteil von GRAS. Im Rahmen einer „internen GRAS-Studie“ wurden unter der Leitfragestellung: „Was bringt GRAS?“ 25 Mitglieder dieser Gruppen (14 Frauen und 11 Männer, mittleres Alter 57,7 Jahre) mittels leitfadengestützten Interviews zu ihrem Erleben von GRAS und den subjektiven Auswirkungen auf ihr Leben befragt. Die Interviews wurden mit einer modifizierten qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet. Die befragten Mitglieder der autonomen Gruppen schätzen die Auswirkungen von GRAS sowohl für ihre berufliche wie ihre private Entwicklung sehr umfassend und sehr positiv ein. Es überwiegt ein Erlebensmodus, in dem die autonome Gruppe als haltend, annehmend und anregend erlebt wird. Autonome Gruppen im Sinne von GRAS bieten offenbar auch für berufserfahrene und in Gruppenanalyse ausgebildete Psychoanalytiker und Psychotherapeuten einen zentralen Erfahrungshintergrund für eine weitere persönliche Entwicklung und die Erhaltung ihrer Gesundheit.
Fußnoten
1
Der Begriff „Tandeminterview“ ist vom Bild her sicherlich problematisch, da auf einem Tandem eine Person vorne sitzt, die andere hinten, und sie einander nicht zugewandt sind. Andererseits bildet er die Zusammengehörigkeit der wechselseitigen Untersucher gut ab und auch die Notwendigkeit, in kurzer Zeit ein gutes Gespür füreinander zu entwickeln, um eine „Fortbewegung“ zu gewährleisten. Um ein eigentliches Zwiegespräch im Sinne von Michael Lukas Moeller handelt es sich nicht angesichts der semistrukturierten durch einen Leitfaden vorgegebenen Ausrichtung des Gesprächs. Dennoch war der Gedanke des Zwiegespräches bei der Konzeption der Methode leitend.
 
2
Frau Doris Heuser gebührt für die umsichtige Vorbereitung der technischen Seite der Untersuchung ganz besonderer Dank.
 
3
Einige autonome Gruppen, die nicht Gegenstand dieser Untersuchung sind, haben sich aus dem GRAS-Zusammenhang gelöst und treffen sich außerhalb.
 
Literatur
Zurück zum Zitat Buchinger K, Baumgarten I (2007) Überlegungen zur autonomen Gruppe. In: Krause-Girth C (Hrsg) Die Gruppe, das Paar und die Liebe. Zum Wirken von Michael Lukas Moeller. Psychosozial-Verlag, Gießen, S 179–191 Buchinger K, Baumgarten I (2007) Überlegungen zur autonomen Gruppe. In: Krause-Girth C (Hrsg) Die Gruppe, das Paar und die Liebe. Zum Wirken von Michael Lukas Moeller. Psychosozial-Verlag, Gießen, S 179–191
Zurück zum Zitat Lamparter U (2007) Autonome Gruppen im Spiegel der Forschung – erste Ergebnisse. In: Krause-Girth C (Hrsg) Die Gruppe, das Paar und die Liebe. Zum Wirken von Michael Lukas Moeller. Psychosozial-Verlag, Gießen, S 193–203 Lamparter U (2007) Autonome Gruppen im Spiegel der Forschung – erste Ergebnisse. In: Krause-Girth C (Hrsg) Die Gruppe, das Paar und die Liebe. Zum Wirken von Michael Lukas Moeller. Psychosozial-Verlag, Gießen, S 193–203
Zurück zum Zitat Lemkau-Lindemann G (2007) Was bringt GRAS? – Auswirkungen einer konstanten leiterlosen Selbsterfahrungsgruppe von Psychoanalytikerinnen und Psychoanalytikern im Erleben ihrer Mitglieder. Diplomarbeit Fachbereich Psychologie, Hamburg Lemkau-Lindemann G (2007) Was bringt GRAS? – Auswirkungen einer konstanten leiterlosen Selbsterfahrungsgruppe von Psychoanalytikerinnen und Psychoanalytikern im Erleben ihrer Mitglieder. Diplomarbeit Fachbereich Psychologie, Hamburg
Zurück zum Zitat Mayring P (1983) Qualitative Inhaltsanalyse. Grundlagen und Techniken. Beltz-Verlag, Weinheim, (8. Auflage 2003) Mayring P (1983) Qualitative Inhaltsanalyse. Grundlagen und Techniken. Beltz-Verlag, Weinheim, (8. Auflage 2003)
Zurück zum Zitat Moeller ML (2000) Empirie zur Empirie. Zur Überwindung des Widerstandes gegen den empirischen Nachweis eigenen psychoanalytischen Handelns. Psychother Forum 8:51–60 Moeller ML (2000) Empirie zur Empirie. Zur Überwindung des Widerstandes gegen den empirischen Nachweis eigenen psychoanalytischen Handelns. Psychother Forum 8:51–60
Zurück zum Zitat Moeller ML (2005) Die Wahrheit beginnt zu zweit. Das Paar im Gespräch. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg (Originalausgabe 1988) Moeller ML (2005) Die Wahrheit beginnt zu zweit. Das Paar im Gespräch. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg (Originalausgabe 1988)
Zurück zum Zitat Strauß B (2007) Gruppenanalyse – ein Prozess wechselseitiger Veränderung: Ergebnisse der GRAS-Studie. In: Krause-Girth C (Hrsg) Die Gruppe, das Paar und die Liebe. Zum Wirken von Michael Lukas Moeller. Psychosozial-Verlag, Gießen, S 203–214 Strauß B (2007) Gruppenanalyse – ein Prozess wechselseitiger Veränderung: Ergebnisse der GRAS-Studie. In: Krause-Girth C (Hrsg) Die Gruppe, das Paar und die Liebe. Zum Wirken von Michael Lukas Moeller. Psychosozial-Verlag, Gießen, S 203–214
Zurück zum Zitat Strauß B, Kirchmann H (2004) Eine naturalistische Studie zu Veränderungen und therapeutischen Faktoren in der Gruppenanalyse. Ergebnisse der GRAS-Studie. Gruppenpsychother Gruppendynamik 40:395–416 Strauß B, Kirchmann H (2004) Eine naturalistische Studie zu Veränderungen und therapeutischen Faktoren in der Gruppenanalyse. Ergebnisse der GRAS-Studie. Gruppenpsychother Gruppendynamik 40:395–416
Metadaten
Titel
Was bringt „GRAS“?
Mitglieder autonomer Gruppen von Psychoanalytikern im Forschungsinterview
verfasst von
Priv.-Doz. Dr. med. Dipl.-Psych. Ulrich Lamparter
Gunda Lemkau-Lindemann
Michael Kögler
Michael Lukas Moeller
Publikationsdatum
01.09.2011
Verlag
Springer-Verlag
Erschienen in
Forum der Psychoanalyse / Ausgabe 3/2011
Print ISSN: 0178-7667
Elektronische ISSN: 1437-0751
DOI
https://doi.org/10.1007/s00451-011-0073-9

Weitere Artikel der Ausgabe 3/2011

Forum der Psychoanalyse 3/2011 Zur Ausgabe