Erschienen in:
20.05.2021 | Operationen des Ösophagus | Allgemeinanästhesie
Was ist neu… im intraoperativen Monitoring der Schlauchmagenperfusion bei der Ösophaguschirurgie
Intraoperatives Monitoring der Schlauchmagenperfusion mittels Hyperspektralbildgebung und Fluoreszenzangiographie mit Indocyaningrün bei der Ösophagektomie
verfasst von:
Univ.-Prof. Dr. med. Ines Gockel, MBA, Luise Knospe, Boris Jansen-Winkeln, Sebastian Hennig, Yusef Moulla, Stefan Niebisch, Marianne Maktabi, Hannes Köhler, Claire Chalopin, Sebastian Stehr
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
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Ausgabe 9/2021
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Auszug
Schwerwiegende Komplikationen nach Ösophaguschirurgie, wie die intrathorakale Anastomoseninsuffizienz mit Mediastinitis, Sepsis und hoher Letalität, sind häufig die Folge perfusionsbedingter lokaler Wundheilungsstörungen und können potenziell durch eine optimierte Mikrozirkulation des Schlauchmagens vermieden werden. Eine kompromittierte Durchblutung, insbesondere an dessen Spitze, welche in aller Regel während der onkologischen Ösophagektomie mit dem Restösophagus hochintrathorakal anastomosiert wird, kann in bis zu 20–30 % mit einer Insuffizienz der Anastomose oder – im Extremfall – in 3–5 % mit einer kompletten Schlauchmagennekrose einhergehen. Die kritische Durchblutung des Magenschlauchs resultiert einerseits durch das onkologisch (Lymphadenektomie) und – für den späteren Hochzug – technisch notwendige Absetzen wichtiger Gefäße des Magens im Rahmen der Gastrolyse (z. B. A. und V. gastrica sinistra, A. und V. gastroepiploicae sinistrae, Vasa gastricae breves). Letztendlich verbleibt nach Konstruktion des Schlauchmagens nur ein einziges wichtiges Gefäß, die A. gastroepiploica dextra, welche den gesamten Schlauch bis hoch in den Thorax versorgen muss. Eine anhaltend gute Mikrozirkulation ist insbesondere im Bereich der späteren Anastomose von großer Relevanz für die Heilung – neben verschiedenen weiteren Faktoren, wie der Spannungsfreiheit der Nahtverbindung und einer technisch makellosen Klammernaht durch den Zirkular- oder Linearstapler. Letztere Faktoren sind jedoch – im Gegensatz zur Durchblutung – durch den Operateur sehr gut kontrollier- und steuerbar. …