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2015 | Buch

Weiterbildung Notfallmedizin

CME-Beiträge aus: Notall + Rettungsmedizin 2013–2014

herausgegeben von: Dr. Dr. B. Dirks, Prof. Dr. R. Somasundaram, Prof. Dr. C. Waydhas, Prof. Dr. U. Zeymer

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

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Über dieses Buch

In diesem Buch finden angehende oder bereits tätige Notfallmediziner sowie Mitarbeiter von Rettungsdienstorganisationen aktuelles und praxisrelevantes Fachwissen rund um die Notfallmedizin. Die Beiträge des Werkes entsprechen den CME-Beiträgen aus der Springer – Fachzeitschrift „Notfall + Rettungsmedizin“ von Heft 05/2013 - Heft 08/2014.

Alle Beiträge orientieren sich an den Weiterbildungsinhalten der Zusatz-Weiterbildung „Notfallmedizin“, wurden von Experten verfasst, sind didaktisch hervorragend aufbereitet und spiegeln die Neuerungen, aktuellen Themen oder Trends des Faches wider. Sie eignen sich optimal zur Wissensauffrischung oder zur Vorbereitung auf die Prüfung der Zusatz-Weiterbildung „Notfallmedizin“.

Der Inhalt:

Psychopharmaka im NotarztdienstPsychopharmakotherapie im NotarztdienstStellenwert der Lyse im RettungswesenStrom- und BlitzunfallErkennen und behandeln des Status epilepticusAkute Hepatitis, Leberversagen, akut dekompensierte Leberzirrhose – Notfallmedizinisches ManagementDas verletzte Kind – diagnostisches Vorgehen im SchockraumVersorgung verletzter schwangerer PatientinnenGehörlose Patienten in der NotfallmedizinSymptome, Diagnostik und Therapie von SchlangenbissenPragmatischer und effektiver Umgang mit akuten RückenschmerzproblemenSepsis in der Notfallmedizin – Erkennen und initiale Therapie

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Psychopharmaka im Notarztdienst
Zusammenfassung
Mit dem zweiteiligen CME-Artikel Psychopharmaka und Psychopharmakotherapie im Notarztdienst soll ein aktueller Überblick über Medikamente und entsprechende Indikationen im Zusammenhang mit notfallpsychiatrischen Einsätzen gegeben werden. Für die präklinische Versorgung sind ausschließlich Benzodiazepine und Antipsychotika relevant, unter ihnen v. a. Lorazepam, Diazepam und Haloperidol. Aber auch neuere Antipsychotika könnten für die Notfallmedizin geeignet sein. Einige der neueren, sog. atypischen Antipsychotika wurden in Notfallsituationen in der klinischen Psychiatrie auf ihre Wirksamkeit untersucht. üb diese Medikamente die notwendige Wirksamkeit, Universalität und Verträglichkeit bieten, z. B. im Vergleich zu Haloperidol, wird im vorliegenden Beitrag bewertet.
A. Wolf, MJ. Müller, F,-G.B. Pajonk
Psychopharmakotherapie im Notarztdienst
Zusammenfassung
Der zweite Teil des CME-Artikels Psychopharmaka und Psychopharmakotherapie im Notarztdienst setzt sich mit der Pharmakotherapie psychischer Störungen im Notarztdienst auseinander. Im Gegensatz zum Vorgehen bei somatischen Notfällen ist die Pharmakotherapie psychiatrischer Notfälle vielen Notfallmedizinern häufig nicht ausreichend bekannt, obwohl hierfür ebenfalls Leitlinien und Empfehlungen existieren. Im vorliegenden Beitrag werden für die 5 notfallmedizinisch relevanten Syndrome Suizidalität, Delir, psychomotorische Erregungszustände, Stupor und Dissoziation sowie psychopharmakainduzierte Syndrome die aktuellen Therapieempfehlungen, wie sie auch in der demnächst erscheinenden S2-Leitlinie Notfallpsychiatrie beschrieben werden, dargestellt.
A. Wolf, MJ. Müller, F,-G.B. Pajonk
Stellenwert der Lyse im Rettungswesen
Zusammenfassung
Durch die Einführung der modernen Fibrinolyse und der damit verbundenen Möglichkeit des raschen Wirkungseintritts weitete sich der Einsatz von solchen Medikamenten, die bisher auf die Anwendung im stationären Bereich beschränkt waren, auf den präklinischen Bereich aus. Unter stationären Bedingungen kommt die fibrinolytische Therapie beim akuten STEMI (ST-Strecken-Hebungs-Myokardinfarkt), bei akuter massiver Lungenembolie mit hämodynamischer Instabilität und dem ischämischen Schlaganfall zum Einsatz. Im vorliegenden Beitrag werden neben den genannten etablierten Indikationen auch denkbare Einsatzmöglichkeiten der Fibrinolyse im Rettungsdienst vorgestellt.
S. Hochreuther, D. Härte, J. Brockmeier, M. Rohde, K. Machalke, H.-C. Mendrok, P. Bramlage, U. Tebbe
Strom- und Blitzunfall
Zusammenfassung
Im Notarztdienst ist der Stromunfall ein seltenes, jedoch für Patient und Helfer potenzielllebensbedrohliches Ereignis. Die weitaus meisten Fälle spielen sich im Bereich des Haushaltstroms ab (240-400 V Wechselstrom). Hier ist v. a. die Auswirkung auf das Herz mit Auslösung von Kammertlimmern lebensbedrohlich. Im Bereich der Hochspannung (> 1000 V) in Industrie- und Bahnanlagen und beim Blitzunfall tritt die Verbrennung durch den Lichtbogenüberschlag in den Vordergrund. Zusätzlich sind Schädigungen v. a. des neuromuskulären Gewebes möglich. Außerdem sind Sekundärverletzungen durch Schreck, Sturz und Muskelkontraktion zu bedenken. Vorrang vor den Erstmaßnahmen der Helfer muss zunächst deren Eigensicherung haben: Abschalten der Stromquelle, bei Starkstrom zusätzlich Erdung vor und hinter der Unfallstelle. Die medizinische Therapie richtet sich nach den im Vordergrund stehenden Befunden. Nach Stabilisierung des Patienten wird dieser unter ärztlicher Begleitung in ein kardiologisches, traumatologisches oder Verbrennungszentrum transportiert.
A. Bartsch
Erkennen und behandeln des Status epilepticus
Zusammenfassung
Als konvulsiven Status epilepticus bezeichnet man einen generalisierten tonisch-klonischen oder fokalen Krampfanfall mit einer Dauer von mehr als 5 min oder eine Anfallserie in rascher Folge ohne zwischenzeitliche Erholung des Patienten. Der Status epilepticus ist aufgrund seiner Ursachen lebensbedrohlich, zudem ist der Patient durch Verletzungen und Störung der Schutzreflexe gefahrdet. Dies gilt auch für den nichtkonvulsiven Status epilepticus, der sich häufig als sog. unklare Bewusstlosigkeit darstellt. Obwohl erst das Elektroenzephalogramm beweisend ist, handelt es sich bereits präklinisch bzw. in der Notaufnahme um eine wichtige Differenzialdiagnose, aus welcher sich auch therapeutische Konsequenzen ergeben. Für das Durchbrechen des Status epilepticus stehen dem Notarzt in erster Linie Benzodiazepine zur Verfügung. Eine leitliniengerechte Stufentherapie mit verschiedenen Substanzen und Applikationswegen und das praktische Vorgehen im Notarztdienst und der Notaufnahme werden vorgestellt.
A.C. Hoppner, W. Klingler
Akute Hepatitis, Leberversagen, akut dekompensierte Leberzirrhose
Notfallmedizinisches Management
Zusammenfassung
Die akute Hepatitis, das Leberversagen, aber v. a. die akuten Komplikationen einer Leberzirrhose stellen den Notfallmediziner immer wieder vor Herausforderungen, denn die frühzeitige Diagnose und Einleitung einer Ersttherapie bestimmen ganz entscheidend die Prognose der Patienten. Es werden das Notfallmanagement der akuten Hepatitis, deren differenzialdiagnostisches Spektrum von einer asymptomatischen und vorübergehenden Transaminasenerhöhung bis hin zum (relativ seltenen) akuten Leberversagen reicht, sowie die Erstmaßnahmen bei einer dekompensierten Leberzirrhose (Ösophagusvarizenblutung, Aszites, spontane bakterielle Peritonitis, Enzephalopathie) in der Notaufnahme dargestellt.
M. Muche, R. Somasundaram
Das verletzte Kind – diagnostisches Vorgehen im Schockraum
Zusammenfassung
Die Diagnostik des verletzten Kindes im Schockraum macht eine interdisziplinäre Zusammenarbeit unabdingbar und sollte möglichst in einem regionalen oder überregionalen Traumazentrum erfolgen. In einem kindertraumatologischen Referenzzentrum sollen mit Traumen erfahrene Kinder- bzw. Unfallchirurgen, Neurochirurgen, Anästhesisten und Radiologen mit einer zusätzlichen und speziellen Expertise in der Behandlungvon Kindern verfügbar sein. Die initiale SchockraumbehandlUng unterscheidet sich im prozessualen Vorgehen nicht wesentlich von dem bei erwachsenen Patienten, aber in ihren Inhalten. Im Rahmen der Diagnose ist das verletzte Kind durch die ionisierende Strahlung einer zusätzlichen Gefahr (Tumoren im Langzeitverlauf) ausgesetzt. UmStrahlenschäden zu reduzieren, ist ein möglichst differenzierter Einsatz, v. a. der Computertomographie (CT), notwendig. Dies kann durch Anwendung von Algorithmen erreicht werden. Im Einzelfall darf jedoch aus dem Verzicht auf die CT keine zusätzliche Gefahr für das Kind resultieren. Befindet sich dieses in einem kritischen Zustand und bestehen offensichtlich multiple Verletzungen, ist der Einsatz eines Ganzkörper-CT gerechtfertigt, weil es Zeit spart, eine gezieltere Therapie ermöglicht und damit u. U. lebensrettend ist.
C. Schöneberg, B. Schweiger, M. Metzelder, D. Mülle, E. Tschiedel, S. Lendemans
Versorgung verletzter schwangerer Patientinnen
Zusammenfassung
Trauma bei Schwangeren ist die führende, nicht schwangerschaftsbedingte Todesursache bei Mutter und Fetus. Bei der Behandlung müssen charakteristische anatomische und physiologische Veränderungen beachtet werden. Die mit dem mütterlichen Schock einhergehende Hypotonie stellt aufgrund einer fehlenden Autoregulation des uterinen Blutflusses die Haupttodesursache des Fetus dar. Daher sind eine großzügige Sauerstoff- und Volumentherapie erforderlich. Weiterhin sollte ab der 20. Schwangerschaftswoche (SSW) die Linksseitenlage gewählt werden, um einen ausreichenden venösen Rückstrom zum Herzen sicherzustellen. Untersuchung und Behandlung erfolgen gemäß dem Algorithmus des ATLS" ("advanced trauma life support") auch bei Schwangeren nach dem ABCDE-Schema ("airway': "breathing", "circulation", "disability", "exposure"), an welches sich mit F die Untersuchung und überwachung des Fetus anschließen. Die Angst vor einer Schädigung des Fetus durch ionisierende Strahlung darf nicht dazu führen, medizinisch indizierte radiologische Diagnostik bei Schwangeren zu unterlassen. Wenn vertretbar, sollte jedoch aufMRT (Magnetresonanztomografie) und Sonogramm ausgewichen werden. Es muss vermieden werden, schwangere Traumapatientinnen unterzudiagnostizieren und unterzubehandeln.
F. Martiny, E. Jelinek, M.C. Fleisch, S. Flohe
Gehörlose Patienten in der Notfallmedizin
Zusammenfassung
Die notfalhnedizinische Versorgung von gehörlosen Patienten stellt besondere Anforderungen an die Kommunikationskompetenz von Medizinern und Pflegefachkräften. Die Deutsche Gebärdensprache (DGS) ist als rechtlich anerkannte, visuell-gestische Sprache die bevorzugte Kommunikationsform von Gehörlosen. Um eine sichere und effektive Behandlung dieser Patientengruppe in Notfallsituationen oder in der Notaufnahme zu gewährleisten, müssen Erstversorger in der Lage sein, Gehörlosigkeit zu erfragen, wesentliche Informationen zu erhalten und bei Bedarfeinen Gebärdensprachdolmetscher zu organisieren. Im Sinne einer inklusiven medizinischen Versorgung ist eine Sensibilisierung von medizinischem Fachpersonal für die Kommunikationswelt der soziokulturellen Minderheit der Gehörlosen eine grundlegende Voraussetzung. Für eine adäquate Notfallversorgung gehörloser Patienten sind entsprechende sprachkulturelle Kompetenzen essenziell.
K.S. Stephan, S. Pinilla
Symptome, Diagnostik und Therapie von Schlangenbissen
Zusammenfassung
Therapiebedürftige Schlangenbisse (Vergiftungen mit Schlangengift) sind im europäischen Raum selten. Aufgrund privater Schlangenhaltungkommen jedoch auch Vergiftungen durch exotische Schlangen vor. Die Hauptgiftwirkung erklärt sich durch den jeweiligen Beißapparat des Tieres. Die heimischen Giftschlangen (Viperidae) zeichnen sich durch eine lokale Giftwirkung aus. Der Biss der Giftnattern (Elapidae) dagegen ist vorwiegend neurotoxisch (durch Effekte an peripheren Nerven), während Gerinnungsstörungen und lokale Symptome hauptsäcWich durch die Grubenottern (Crotalidae) ausgelöst werden. Die systemische Giftwirkung gleicht dem hyperdynamen Schock. Neben der Zusammensetzung des Toxins und der Giftmenge tritt eine systemische Giftwirkung u. a. abhängig von Bissort, Bisstiefe und fehlender Ruhigstellung nach dem Schlangenbiss auf. Diagnostisch ist neben dem klinischen Befund und laborchemischen Untersuchungen die genaue Klassifizierung der Gattung notwendig; aufdieser Basis kann bei schweren Vergiftungen eine spezifische Therapie mit einem Schlangenantiserum veranlasst werden.
R. Stich, N. Felgenhauer, M. Mayr, S. Zobel, F. Eyer
Pragmatischer und effektiver Umgang mit akuten Rückenschmerzproblemen
Zusammenfassung
Die Notfallbehandlung von Patienten mit akuten Rückenschmerzproblemen stellt Kollegen mit weniger Erfahrung im Wirbelsäulenbereich mitunter vor erhebliche Schwierigkeiten. Zum einen sind bei solchen Patienten aufgrund von starker Schmerzhaftigkeit und Immobilisierung die klinische Untersuchbarkeit und die Erhebung einer präzisen Anamnese deutlieh erschwert. Zum anderen wird exakt in dieser Situation aber auch erwartet, dass vom behandelnden Arzt potenziell akut bedrohliche Differenzialdiagnosen zu einem primären Wirbelsäulenproblem erkannt bzw. ausgeschlossen werden. Nicht zuletzt soll aber auch das akute Rückenschmerzproblem nach Ausschluss solcher Differenzialdiagnosen adäquat und effektiv behandelt werden. Dieser Artikel soll hierbei eine Hilfestellung geben.
C. Melcher, K.-G. Kanz, C. Birkenmaier
Sepsis in der Notfallmedizin
Erkennen und initiale Therapie
Zusammenfassung
Sepsis ist die Folge einer systemischen Reaktion des Organismus auf eine Infektion. Eine frühe Erkennung der Sepsis sollte bereits in der Präklinik, aber spätestens bei Aufnahme in der Notaufnahme erfolgen. Die schwere Sepsis ist durch ein zusätzliches Organversagen definiert, der septische Schock durch einen persistierenden Schock auch nach initialer Volumengabe. Die frühe kausale Therapie mit Abnahme von Blutkulturen und Breitspektrumantibiotika in der ersten Stunde und die frühe supportive zielgerichtete Therapie mit kristalloiden Lösungen in den ersten 6 h senken die Mortalität bei schwerer Sepsis und septischem Schock. Zielparameter der supportiven Therapie sind der mittlere arterielle Blutdruck und die klinischen Zeichen einer adäquaten Gewebeperfusion. Die Therapie sollte durch invasive Monitoringverfahren nicht verzögert werden. Die Laktat-Clearance und die zentralvenöse Sauerstoffsättigung sind gleichrangige Zielparameter und die Verwendung beider Zielparameter ist möglich.
C.E. Wrede, K. Reinhart
Erratum zu: Erkennen und behandeln des Status epilepticus
Zusammenfassung
In ◘Abb. 2 ist die Dosisangabe des Medi-kaments Clonazepam fehlerhaft. Die rich¬tige Dosierung lautet 0,014-0,028 mg/kg KG. Die Autoren bitten, die korrekte An¬gabe zu beachten und den Fehler zu ent¬schuldigen.
A.C. Hoppner, W. Klingler
Metadaten
Titel
Weiterbildung Notfallmedizin
herausgegeben von
Dr. Dr. B. Dirks
Prof. Dr. R. Somasundaram
Prof. Dr. C. Waydhas
Prof. Dr. U. Zeymer
Copyright-Jahr
2015
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-46523-3
Print ISBN
978-3-662-46522-6
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-46523-3