Skip to main content
Erschienen in: Die Chirurgie 5/2020

05.12.2019 | Operationsvorbereitung | Originalien

Weiterbildung unter der Lupe – Wie bereiten sich Weiterbildungsassistenten auf elektive Operationen vor?

verfasst von: Andreas Walter Karl Proske, MME, Bernd Fuechtmeier, Matthias Knobe

Erschienen in: Die Chirurgie | Ausgabe 5/2020

Einloggen, um Zugang zu erhalten

Zusammenfassung

Hintergrund

Verschiedenste fachliche, emotionale und organisatorische Aspekte unserer Weiterbildung gruppieren sich um „Operieren lehren und lernen“. Sieht sich ein Weiterbildungsassistent als Operateur auf dem Operationsprogramm, bieten sich präoperativ, intraoperativ und im Nachgang eine Fülle von Chancen, zu lehren und zu lernen. Doch bereits in dem Moment, in dem sich ein Weiterbildungsassistent auf einen Eingriff vorbereitet, stoßen wir im klinischen Kontext auf heterogene, teils antiquierte Einstellungen und konträre Praktiken. In der täglichen Praxis gibt es keinen Konsens über eine strukturierte Operationsvorbereitung. Es gibt keine wissenschaftlichen Untersuchungen zu dieser Thematik.

Methodik

In den Monaten Februar bis April 2015 wurden alle Ärzte der Orthopädie/Unfallchirurgie im Traumanetzwerk Ostbayern (27 Kliniken, 255 Ärzte) per Fragebogen adressiert. Die Teilnehmer konnten mittels Likert-Skalen die Wichtigkeit einzelner Vorbereitungselemente für zwei elektive Operationen bewerten sowie die Intensität, mit der dem Weiterbildungsassistenten dies gelingt. Ziel war es, zu objektiveren, ob und inwieweit Anspruch und Realität auseinanderweichen.

Ergebnisse

Insgesamt 150 Bögen konnten ausgewertet werden (Rücklauf 59 %). Zugangsweg, Patientenvisite, Aktenstudium, Kommunikation mit dem 1. Assistenten und Operationstaktik wurden als die Elemente mit der höchsten Priorität erachtet. Rund die Hälfte der Teilnehmer gab zu diesen Vorbereitungselementen an, sie nicht suffizient zu realisieren. Genderspezifische Unterschiede oder zwischen den einzelnen Altersstufen ließen sich nur punktuell nachweisen.

Schlussfolgerung

Bei der persönlichen Vorbereitung von Weiterbildungsassistenten auf Operationen lässt sich ein deutliches Gefälle zwischen Anspruch und Realität erkennen. Klinikspezifische Konzepte und ein standardisierter, präoperativer Austausch zwischen assistierendem Facharzt und Weiterbildungsassistent könnten einen wichtigen Baustein zum Gelingen der Vorbereitung auf Eingriffe bilden.
Literatur
1.
Zurück zum Zitat Polavarapu HV, Kulaylat AN, Sun S, Hamed OH (2013) 100 years of surgical education: the past, present, and future. Bull Am Coll Surg 98(7):22–27PubMed Polavarapu HV, Kulaylat AN, Sun S, Hamed OH (2013) 100 years of surgical education: the past, present, and future. Bull Am Coll Surg 98(7):22–27PubMed
3.
Zurück zum Zitat Perl M, Stange R, Niethard M (2013) Weiterbildung im Fach Orthopädie und Unfallchirurgie. Unfallchirurg 116:10CrossRef Perl M, Stange R, Niethard M (2013) Weiterbildung im Fach Orthopädie und Unfallchirurgie. Unfallchirurg 116:10CrossRef
Metadaten
Titel
Weiterbildung unter der Lupe – Wie bereiten sich Weiterbildungsassistenten auf elektive Operationen vor?
verfasst von
Andreas Walter Karl Proske, MME
Bernd Fuechtmeier
Matthias Knobe
Publikationsdatum
05.12.2019
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Die Chirurgie / Ausgabe 5/2020
Print ISSN: 2731-6971
Elektronische ISSN: 2731-698X
DOI
https://doi.org/10.1007/s00104-019-01073-x

Weitere Artikel der Ausgabe 5/2020

Die Chirurgie 5/2020 Zur Ausgabe

Anzeige Webinare zu Leitlinien in der Chirurgie

Webinar zur europäischen Leitlinie „Chronische Pankreatitis“

Update Chirurgie

Bestellen Sie unseren Fach-Newsletter und bleiben Sie gut informiert.

S3-Leitlinie „Diagnostik und Therapie des Karpaltunnelsyndroms“

CME: 2 Punkte

Prof. Dr. med. Gregor Antoniadis Das Karpaltunnelsyndrom ist die häufigste Kompressionsneuropathie peripherer Nerven. Obwohl die Anamnese mit dem nächtlichen Einschlafen der Hand (Brachialgia parästhetica nocturna) sehr typisch ist, ist eine klinisch-neurologische Untersuchung und Elektroneurografie in manchen Fällen auch eine Neurosonografie erforderlich. Im Anfangsstadium sind konservative Maßnahmen (Handgelenksschiene, Ergotherapie) empfehlenswert. Bei nicht Ansprechen der konservativen Therapie oder Auftreten von neurologischen Ausfällen ist eine Dekompression des N. medianus am Karpaltunnel indiziert.

Prof. Dr. med. Gregor Antoniadis
Berufsverband der Deutschen Chirurgie e.V.

S2e-Leitlinie „Distale Radiusfraktur“

CME: 2 Punkte

Dr. med. Benjamin Meyknecht, PD Dr. med. Oliver Pieske Das Webinar S2e-Leitlinie „Distale Radiusfraktur“ beschäftigt sich mit Fragen und Antworten zu Diagnostik und Klassifikation sowie Möglichkeiten des Ausschlusses von Zusatzverletzungen. Die Referenten erläutern, welche Frakturen konservativ behandelt werden können und wie. Das Webinar beantwortet die Frage nach aktuellen operativen Therapiekonzepten: Welcher Zugang, welches Osteosynthesematerial? Auf was muss bei der Nachbehandlung der distalen Radiusfraktur geachtet werden?

PD Dr. med. Oliver Pieske
Dr. med. Benjamin Meyknecht
Berufsverband der Deutschen Chirurgie e.V.

S1-Leitlinie „Empfehlungen zur Therapie der akuten Appendizitis bei Erwachsenen“

CME: 2 Punkte

Dr. med. Mihailo Andric
Inhalte des Webinars zur S1-Leitlinie „Empfehlungen zur Therapie der akuten Appendizitis bei Erwachsenen“ sind die Darstellung des Projektes und des Erstellungswegs zur S1-Leitlinie, die Erläuterung der klinischen Relevanz der Klassifikation EAES 2015, die wissenschaftliche Begründung der wichtigsten Empfehlungen und die Darstellung stadiengerechter Therapieoptionen.

Dr. med. Mihailo Andric
Berufsverband der Deutschen Chirurgie e.V.