Erschienen in:
01.09.2010 | Leitthema
Wenn Leitlinien auf Versorgungswirklichkeit treffen
Sinn von Leitlinien aus Sicht niedergelassener Psychiater
verfasst von:
Dr. N. Mönter
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 9/2010
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Zusammenfassung
Angesichts der Vielfalt der bei der unipolaren Depression in der Alltagsversorgung und in der wissenschaftlichen Forschung vorherrschenden Ätiologie- und Therapiekonzepte kommt der Nationalen Versorgungsleitlinie (NVL) Unipolare Depression eine überragende Bedeutung zu. Depression als Volkskrankheit muss versorgungsstrukturell unter qualitativen und quantitativen Aspekten gesehen werden; für die überaus zahlreichen Behandlungen depressiver Patienten bei niedergelassenen Nervenärzten/Psychiatern finden sich in der NVL viele Empfehlungen. Bei sektorenübergreifender Zielsetzung sind die Kriterien der evidenzbasierten Medizin aus Sicht niedergelassener Psychiater gerade hinsichtlich des ärztlichen Erfahrungswissens und der Einbeziehung der Patientenpräferenz wichtig. Die einsetzende Überwindung vormals heftig vorgetragener Behandlungsdichotomie von Psychotherapie vs. Pharmakotherapie ist hervorzuheben. Dem entspricht auch das bei niedergelassenen Psychiatern vorherrschende ganzheitliche Krankheits- und Behandlungsverständnis und der Ausblick auf eine Weiterentwicklung der Versorgungsqualität in Richtung einer individualisierten Medizin.