Tumortherapien können schmerzhafte Haut- und Nagelveränderungen verursachen, die die Lebensqualität der Patient:innen beeinträchtigen. Gezielte Präventions- und Therapiemaßnahmen können helfen, um diese Nebenwirkungen zu lindern und die Behandlung zu optimieren.
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Tumortherapien führen oftmals zu Hautnebenwirkungen, insbesondere an Händen und Füßen. Das Hand-Fuß-Syndrom (HFS) und Nagelveränderungen sind häufige Erscheinungen, die schmerzhaft sein können und die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten erheblich beeinträchtigen. Daher sind, wie in „Die Dermatologie“ (Ausgabe 6/2024) berichtet wird, gezielte Präventions- und Therapiemaßnahmen erforderlich.
Ursachen und Prävention des Hand-Fuß-Syndroms
Das HFS tritt im Zusammenhang mit bestimmten Tumortherapien auf und zeigt sich durch schmerzhafte, rote Hautveränderungen. Es gibt zwei Varianten des Syndroms: Typ I, der mit Chemotherapie verbunden ist, und Typ II, der durch Kinaseinhibitoren ausgelöst wird. Typ I betrifft oft schweißdrüsenreiche Areale, während Typ II durch verdickte Hornschichten an druckbelasteten Stellen gekennzeichnet ist. Beide HFS-Typen klingen nach Absetzen der Therapie meist innerhalb weniger Wochen ab, bleibende Schäden sind selten.
Zur Prävention des HFS sollten mechanische Belastungen und chemische Reizstoffe vermieden werden. Regelmäßige Reinigung der betroffenen Hautareale und die Anwendung von harnstoffhaltigen Cremes haben sich als wirksam erwiesen. Auch die Kühlung der Hände und Füße während der Chemotherapie zeigt einen signifikanten Rückgang der Symptome. Tritt ein HFS auf, sollten im weiteren Behandlungsverlauf prophylaktische Maßnahmen verstärkt werden. Zudem kann es notwendig sein, die Dosis der auslösenden Substanz zu reduzieren oder die Therapieintervalle zu verlängern. Bei schwereren Fällen kann eine antientzündliche Therapie mit topischen Glukokortikoiden erwogen werden.
Nagelveränderungen und ihre Behandlung
Nagelveränderungen treten ebenfalls als Nebenwirkung bei Tumortherapien auf, insbesondere bei der Anwendung von Taxanen und EGFR-Inhibitoren. Diese Veränderungen reichen von schmerzlosen Farbveränderungen der Nägel bis hin zu schmerzhaften Infektionen, die die Alltagsaktivitäten der Patienten erheblich einschränken können. Zu den häufigen Erscheinungsformen gehören Melanonychie, Leukonychie, Onycholyse, Beau-Reil-Querfurchen und Onychorrhexis. Im Gegensatz zu diesen typischen Nagelveränderungen bei Chemotherapie treten unter zielgerichteter Therapie häufig krankhafte Veränderungen des Perionychiums auf, wie Nagelgeschwüre oder pyogene Granulome.
Als Prävention von Nagelveränderungen sollten mechanische Belastungen und chemische Reizstoffe vermieden werden. Regelmäßige Nagelpflege, wie das Schneiden der Nägel und das tägliche Eincremen des periungualen Gewebes mit harnstoffhaltigen Externa, wird empfohlen. Bei der Chemotherapie mit Taxanen kann die Kühlung der Nägel helfen, toxische Veränderungen zu verhindern. Zur Frage, ob „Frozen Gloves“ während der Verabreichung von Docetaxel die Häufigkeit von Onycholysen signifikant reduzieren können, gibt es widersprüchliche Daten.
Eine standardisierte Therapie für toxische Nagelveränderungen ist in der Fachliteratur nicht beschrieben. Es wird empfohlen, beanspruchte Nägel vor wiederholten Traumata zu schützen und bei Reinigungstätigkeiten Handschuhe zu tragen, um periunguale Traumata zu minimieren. Nagelbettentzündungen bergen das Risiko von Superinfektionen und erfordern antiseptische Maßnahmen. Im Falle einer Infektion sollten bakteriologische Kulturen angelegt werden, um den
Erreger zu identifizieren und gezielt behandeln zu können. Nicht infizierte Paronychien können mit potenten topischen Steroiden wie Clobetasol behandelt werden.
Fazit
Für die Praxis ist es entscheidend, Patientinnen und Patienten über mögliche Haut- und Nagelveränderungen aufzuklären und vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen. Bei schwerwiegenden Fällen kann eine Anpassung der Therapie notwendig sein, um die Lebensqualität der Patient:innen zu verbessern. Die Kenntnis der spezifischen Symptome und ihrer Behandlungsmöglichkeiten ist essenziell, um den Herausforderungen der medikamentösen Tumortherapie effektiv zu begegnen.
Dieser Text ist eine KI generierte Zusammenfassung, die von Springer Medizin erstellt, geprüft und nachbearbeitet wurde.
Quelle: Ugurel S et al. Kutane Nebenwirkungen onkologischer Systemtherapien. Die Dermatologie 2024;6:451-8