Erschienen in:
01.02.2010 | Leitthema
Wie entsteht Acne vulgaris?
verfasst von:
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. G. Plewig
Erschienen in:
Die Dermatologie
|
Ausgabe 2/2010
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Zur Entstehung einer Akne sind verschiedene Faktoren erforderlich, die sowohl endogen als auch exogen sein können. Morphogenetisch ist die Akne gut untersucht worden, und die wichtigsten Schritte werden dargelegt. Akne ist eine Erkrankung, die nur beim Menschen vorkommt; sie spielt sich in den Talgdrüsenfollikeln ab. Erster Schritt ist eine Proliferations-Retentions-Hyperkeratose im Infundibulum, wodurch aus einem Follikelfilament ein Mikrokomedo, dann ein geschlossener und schließlich ein offener Komedo entstehen. Die Reihenfolge ist nicht zwangsläufig, aber typisch. Die Androgenstimulation aktiviert die Talgdrüsenproduktion, und Propionibakterien siedeln sich im Follikel und in den Komedonen an. Zu den frühen oder späten Stadien der Komedonen kommen entzündliche Phänomene hinzu, die gering bis massiv sein können. Je nach Ausmaß der Entzündung können Narben entstehen. Die Genetik spielt eine Rolle bei der Ausbildung der Akne, wie Zwillingsstudien gezeigt haben. Der oder die genetischen Faktoren sind bislang nicht geklärt. Die Entzündungskaskade wird durch immunologische Faktoren hochgeregelt. Exogene Faktoren scheinen eine nicht zu unterschätzende Rolle zu spielen, wie epidemiologische Studien und neueste Publikationen verschiedener Arbeitsgruppen gezeigt haben. Die Ernährung, insbesondere hyperglykämische Nahrungsmittel und Milchprodukte, greifen in die Pathogenese ein.