Erschienen in:
01.03.2009 | Leitthema
Wie sinnvoll ist die medikamentöse Therapie der Belastungsinkontinenz?
verfasst von:
Dr. M. Oelke, M. Seidler, S. Ückert, A. Gabuev
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 3/2009
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Zusammenfassung
In Deutschland ist nur Duloxetin zur Therapie der weiblichen Belastungsinkontinenz zugelassen. Demgegenüber kann Duloxetin bei Minderjährigen oder Männern mit Belastungsinkontinenz nur „off-label“ angewendet werden. Untersuchungen mit dem Evidenzlevel 1b und Metaanalysen zeigten bei Frauen eine signifikante Überlegenheit von Duloxetin hinsichtlich der Reduktion von Inkontinenzepisoden und der Verbesserung der Lebensqualität. Duloxetin muss regelmäßig eingenommen werden, damit diese Effekte erhalten werden. Somit scheint Duloxetin v. a. für Frauen indiziert zu sein, die eine definitive Behandlung der Belastungsinkontinenz durch andere Therapien ablehnen, diese nicht ausführen können, hierfür Kontraindikationen aufweisen, die dauerhafte Tabletteneinnahme akzeptieren und mögliche Nebenwirkungen tolerieren. Auch könnte Duloxetin zur Unterstützung der Beckenbodenphysiotherapie oder Überbrückung bis zur operativen Behandlung geeignet sein.