Erschienen in:
27.10.2015 | Originalien
Winkelstabile karbonverstärkte Polymerkompositplatte zur Versorgung einer distalen Radiusfraktur
Pilotstudie zur klinischen Anwendung
verfasst von:
Dr. P. Behrendt, E. Kruse, T. Klüter, S. Fitschen-Oestern, M. Weuster, L. Menzdorf, J. Finn, D. Varoga, A. Seekamp, M. Müller, S. Lippross
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 2/2017
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Behandlung der distalen Radiusfraktur erfolgt heute zunehmend operativ, wobei die metallene Plattenosteosynthese als Standardverfahren gilt.
Fragestellung
In dieser Studie soll eine neuartige, faserverstärkte thermoplastische Polyetheretherketon(PEEK)-Platte hinsichtlich der operativen Praktikabilität und klinischen Ergebnisse mit einer konventionellen Titanplatte verglichen werden.
Material und Methoden
Es handelt sich um eine prospektive klinische Untersuchung, bei welcher 26 Patienten mit einer distalen Radiusfraktur (Arbeitsgemeinschaft für Osteosynthesefragen [AO] 23-A2-C) mit einer winkelstabilen (polyaxialen) Titanplatte (Fa. DePuy Synthes) oder einer winkelstabilen (monoaxialen) Polyetheretherketon(PEEK)-Platte (Fa. Icotec) behandelt wurden. Postoperativ, nach 6 Wochen und nach einem Jahr wurde die gesundheitsbezogene Lebensqualität mithilfe des Questionnaire Disability of the Arm, Shoulder and Hand (DASH), Mayo-Wrist- und VAS-Schmerzscore (visuelle Analogskala) erhoben. Weiterhin wurden radiologische Kriterien, der Bewegungsumfang des Handgelenks und der Erfolg der beruflichen Wiedereingliederung dokumentiert.
Ergebnisse
Der operationstechnische Umgang mit der PEEK-Plattenosteosynthese konnte schnell und komplikationsarm an unserer Klinik implementiert werden. Die Versorgung mit der PEEK-Platte zeigte tendenziell äquivalente klinische Ergebnisse gegenüber der konventionellen Titanplatte. Im DASH- und Mayo-Wristscore fanden sich moderate Effektstärken zugunsten der PEEK-Platte. Nach 6 Wochen ergaben beide Platten gleichwertige radiologische und funktionelle Ergebnisse.
Schlussfolgerung
Die PEEK-Platte zeigt in dieser Pilotstudie im Vergleich zur konventionellen Titanplatte ebenbürtige klinisch-radiologische Ergebnisse mit leichten Vorteilen bei der Patientenzufriedenheit und Gelenkbeweglichkeit.