01.05.2005 | Originalien
Wirbelsäulenverletzung in der Präklinik
Systematischer Überblick
verfasst von:
PD Dr. A. Beck, M. Bayeff-Filloff, S. Sauerland, M. Huber-Lang, AG „Notfallmedizin“ der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie
Erschienen in:
Notfall + Rettungsmedizin
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Ausgabe 3/2005
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Zusammenfassung
In der präklinischen Versorgung von Patienten mit Verdacht auf eine Verletzung der Wirbelsäule liegt der Schwerpunkt darin, keine neurologischen Schäden neu zu setzen oder bestehende zu verschlimmern. In der Erstversorgung muss entsprechend der Unfallsituation an die Möglichkeit einer Wirbelsäulenverletzung gedacht werden. Nur wenn weder Bewusstseinsstörung noch neurologisches Defizit noch Wirbelsäulenschmerzen oder Muskelhartspann noch Intoxikation noch Extremitätentrauma vorliegen, kann mit hoher Sicherheit eine Wirbelsäulenverletzung ausgeschlossen werden. Auffällige Patienten sollten mit einer Zervikalstütze immobilisiert und mittels Schaufeltrage, Spineboard oder Immobilisationskorsett vom Schadensort gerettet werden. Danach sollte die vollständige Immobilisierung auf einer Vakuummatratze mit Verletztentragetuch erfolgen. Während die präklinische Analgesie gut akzeptiert ist, wird der Wert einer Kortisontherapie aufgrund neuerer Studien kritisch beurteilt. Da die frühe operative Versorgung vorteilhaft sein kann, sollte der primäre Transport des Patienten in ein Zentrum mit Wirbelsäulenchirurgie angestrebt werden. Dieser sollte sowohl schonend als auch zügig durchgeführt werden.