Erschienen in:
26.09.2022 | Diclofenac | Leitthema
Arzneimittelrückstände in Gewässern
Status quo und Perspektiven
verfasst von:
Prof. Dr. rer.nat. H.-P. Lipp, A. Lipp
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 11/2022
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Zusammenfassung
Mittlerweile sind weltweit über 600 verschiedene Arzneistoffe im Oberflächenwasser nachgewiesen worden, wobei immer wieder Stoffe wie Diclofenac, Ethinylestradiol und Cotrimoxazol besonders auffällig waren. Die höchsten Konzentrationen an Ausgangsstoffen, Metaboliten und Transformationsprodukten wurden v. a. im Abwasser von Kläranlagen, in Gülle von Tiermastbetrieben und in der Umgebung von Aquakulturen gemessen. Da allerdings die Werte von bestimmten Psychopharmaka bzw. Östrogen-wirksamen Substanzen zu Verhaltensauffälligkeiten bzw. zur Reproduktionstoxizität bei Fischen geführt hatten, sind in naher Zukunft Maßnahmen zu implementieren, die den Eintrag von Arzneistoffen in die Umwelt spürbar reduzieren. Bezogen auf das Trinkwasser gelten die nachgewiesenen Wirkstoffkonzentrationen für den Menschen bisher noch als toxikologisch unbedenklich. Kritisch kann hingegen das Schwimmen und Baden in Vorflutern sein.