Erschienen in:
07.09.2017 | Glomerulonephritiden | Originalien
Wirkung von Nitrobenzol auf innere Organe unter Kältebedingungen
verfasst von:
I. Zavgorodnij, Dr. B. Thielmann, W. Kapustnik, R. Batschinskij, I. Böckelmann
Erschienen in:
Zentralblatt für Arbeitsmedizin, Arbeitsschutz und Ergonomie
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Ausgabe 6/2017
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Zusammenfassung
Hintergrund und Ziel der Arbeit
Bestimmte Arbeitsplätze weisen eine Kombination von Schadstoffexposition und Kälte auf. Es gibt Hinweise, dass Nitrobenzol zelltoxisch ist. Ziel dieser Studie war es, die toxische Wirkung von Nitrobenzol auf Organe wie Leber, Niere, Nebenniere, Milz und Schilddrüse zu untersuchen.
Material und Methoden
Diese Experimente erfolgten an 24 geschlechtsreifen männlichen Ratten des Stammes WAG. Jeder Versuchsgruppe (2 × 6 Tiere) wurde insgesamt 30-mal Nitrobenzol (70 mg/kg des Tiergewichtes) an 5 Tagen pro Woche und 6 Wochen lang in den Magen eingeleitet. Die Tiere der Kontrollgruppe (2 × 6 Tiere) erhielten eine äquivalente Menge Aqua destillata. Die Tiere wurden für 4 h Temperaturen der thermischen Behaglichkeit (25 ± 2 °C) oder der Kälte (4 ± 2 °C) ausgesetzt. Nach einer 30-tägigen Rekonvaleszenzzeit wurden die Daten neu erhoben, um der Fragestellung der Reversibilität nachzugehen.
Ergebnisse
Die Nitrobenzolwirkung führte in beiden Versuchsgruppen zu strukturellen Veränderungen in den untersuchten Organen, die jedoch nur bei der Versuchsgruppe unter Kälte irreversibel und schwerwiegender waren. Beispielsweise fanden sich Hinweise auf eine akute Hepatitis, aktivierte Immunreaktionen in Milz und Schilddrüse und Glomerulonephritis.
Diskussion
Es konnte im Tierversuch eine verstärkte und irreversible ubiquitäre zelltoxische Wirkung von Nitrobenzol unter Kältebedingungen nachgewiesen werden. Somit können die histologisch untersuchten Organe als Zielorgane für die toxische Wirkung von Nitrobenzol betrachtet werden.