18.03.2021 | Wundbehandlung | Berufspolitisches Forum
Trauma-Reha-Score
Wie können wir den Rehabedarf Schwerverletzter definieren?
verfasst von:
Dr. Valentin Rosenhauer, Dr. Stefan Simmel
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 5/2021
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Zusammenfassung
Eine möglichst früh einsetzende und nahtlose Rehabilitation polytraumatisierter Patienten ist das vordringliche Ziel, um Teilhabe und Lebensqualität langfristig zu sichern. In der Realität besteht jedoch oft noch eine große zeitliche Lücke zwischen Akutversorgung und stationärer Rehabilitation, das „Reha-Loch“.
Das Phasenmodell der Traumarehabilitation hat das Ziel, eine lückenlose Rehabilitationskette zu gewährleisten. Nach der Akutbehandlung (Phase A) und einer evtl. erforderlichen Frührehabilitation (Phase B) wird die Rehabilitation schwer verletzter Menschen nahtlos in der postakuten Rehabilitation (Phase C) fortgesetzt.
Um diejenigen Patienten vor der Entlassung aus der Akutbehandlung zu identifizieren, die einer spezialisierten Traumarehabilitation der Phase C bedürfen, wird vom Arbeitskreis Traumarehabilitation der DGOU ein einfaches Assessment vorgeschlagen. Der Trauma-Reha-Score (TRS) basiert auf 2 Teilen, einem „Vorscreening“ und einem „Hauptscreening“. Er unterstützt den behandelnden Unfallchirurgen zum Ende der Akutbehandlung bei der bedarfsgerechten Indikationsstellung für die weitere Rehabilitation und dient als Argumentationshilfe gegenüber den Kostenträgern.
Neben dem Frühreha-Barthel-Index (FRB) zur Einschätzung des Pflegebedarfs und der Mobilität werden weitere relevante Merkmale erfasst. Aus rehabilitativer Sicht entsteht ein besonderer Aufwand auch durch einen erhöhten diagnostischen und therapeutischen Bedarf, durch fachärztliche Betreuung und Behandlung auf nichtorthopädisch-unfallchirurgischem Fachgebiet, ein umfangreiches Wundmanagement, schmerztherapeutische Maßnahmen, die Versorgung mit Hilfsmitteln und die besondere psychologische Betreuung des Schwerverletzten.