07.09.2022 | Wunddebridement | Leitthema
Aktuelle Empfehlungen zur knochenmarkstimulierenden Technik auf Basis präklinischer Erkenntnisse
verfasst von:
Niklas Stachel, Univ.-Prof. Dr. med. Henning Madry, Prof. Dr. med. Patrick Orth
Erschienen in:
Arthroskopie
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Ausgabe 5/2022
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Zusammenfassung
Hintergrund
Markraumeröffnende Verfahren finden seit mehr als 6 Jahrzehnten Anwendung in der chirurgischen Behandlung chondraler Defekte des Gelenkknorpels. Präklinische Untersuchungen haben in den vergangenen Jahren dazu beigetragen, diese Techniken weiter zu optimieren.
Fragestellung
Aktuelle Empfehlungen zur Durchführung markraumeröffnender Verfahren werden anhand der präklinischen Datenlage dargestellt.
Methode
Die vorliegende Literatur wird ausgewertet und diskutiert.
Ergebnisse
Markraumeröffnende Verfahren umfassen die Mikrofrakturierung, subchondrale Anbohrung und fokale Abrasion. Sie resultieren in der Bildung eines fibrokartilaginären Reparaturgewebes. Vor jeder Markraumeröffnung ist ein Defektdébridement, u. a. mit kompletter Entfernung des kalzifizierten Knorpels erforderlich. Zur Perforation der subchondralen Knochenlamelle durch Mikrofrakturierung sind Ahlen mit kleinem Durchmesser und dünner Spitze geeignet, um ein tiefes Eindringen bei gleichzeitig geringer Schädigung des subchondralen Knochens zu gewährleisten. Die subchondrale Anbohrung erfolgt durch Kirschner-Drähte oder Bohrer unter Kühlung. Zur fokalen Abrasion sind Kugelfräsen zweckmäßig. Matrixaugmente können eine sinnvolle Ergänzung darstellen.
Schlussfolgerung
Die präklinische Studienlage zeigt, dass markraumeröffnende Verfahren insbesondere dann in einer zufriedenstellenden Knorpelreparatur resultieren, wenn chirurgisch-technische Parameter wie Eindringtiefe, Durchmesser oder dreidimensionales Design der verwendeten Instrumente optimiert sind.