Erschienen in:
10.12.2021 | Wunddebridement | Leitthema
Strategisches Vorgehen bei chronischen Infektionen von Endoprothesen
verfasst von:
Dr. Peter Savov, Max Ettinger, Henning Windhagen, Mohamed Omar, Lars-Rene Tuecking
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
|
Ausgabe 1/2022
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Bei zunehmenden Revisionen von Totalendoprothesen an der unteren Extremität steigt auch die jährliche Fallzahl von implantatassoziierten Infektionen. Dies ist häufig mit einer konventionellen zweizeitigen Wechselstrategie sowie einer erhöhten Morbidität und Mortalität der Patienten verbunden. Ein einzeitiges Wechselverfahren zeigt in der Literatur jedoch teilweise gleich gute Ergebnisse, wenn die Indikation streng gestellt wird. Neben der Diagnostik spielen die Patientenhistorie, das einliegende Implantat, der Gesundheitszustand und ggf. vorhandene Erreger eine wichtige Rolle. Handelt es sich u. a. um einen unkomplizierten Erreger, kombiniert mit einer guten Knochen- und Weichteilsituation ohne eine Vielzahl von Voroperationen, kann ein einzeitiger Wechsel der Endoprothese infrage kommen. Trotz bestehender Kontroversen in der Literatur scheint dieses Therapiekonzept eine reduzierte Hospitalisierung, reduzierte Kosten sowie eine verbesserte Patientenzufriedenheit bei gleicher Rerevisionsrate aufzuzeigen. Dieser Übersichtsbeitrag soll das strategische Vorgehen bei chronischen Infektionen von Endoprothesen der unteren Extremität anhand klinischer Beispiele und einer Literaturanalyse erläutern.