Zahnärzte reizt die Einzelpraxis

Die Einzelpraxis erfreut sich nicht nur bei humanmedizinischen Existenzgründern größter Beliebtheit. Der Blick über den Tellerrand zeigt: Auch Zahnärzte sind am liebsten kompromisslos ihr eigener Chef. Beinahe zwei Drittel (60 Prozent) der Zahnärzte, die vergangenes Jahr den Schritt in die Niederlassung wagten, wählten laut Existenzgründungsanalyse von apoBank und Institut der Deutschen Zahnärzte (IDZ) die Übernahme eines bereits etablierten Standortes samt Patientenstamm - und damit dank häufig abgeschriebener Technik auch die günstigere Lösung. Die Praxisneugründung war deutlich teurer: So kostete eine Praxisübernahme im Schnitt 265.000 Euro. Dagegen verschlang die Neugründung 360.000 Euro. Elf Prozent der niederlassungswilligen Zahnmediziner waren 2014 bereit, eine Praxis völlig neu aufzuziehen. BAG-Übernahme am günstigsten Insgesamt betrug die Quote der Erst-Niederlassung in Einzelpraxis 2014 also 71 Prozent. Zum Vergleich: Bei den Humanmedizinern kratzte die Quote im gleichen Zeitraum an der 60-Prozent-Marke (Hausärzte: 59 Prozent, Fachärzte 58 Prozent). Die übrigen 29 Prozent der zahnärztlichen Jungunternehmer zog es laut apoBank-Studie in eine Berufsausübungsgemeinschaft. Mit einer Investitionssumme von durchschnittlich 223.000 Euro fiel die BAG-Übernahme am günstigsten aus. Leicht darüber lagen die Kosten für den Eintritt in eine BAG entweder als neuer Partner oder durch Übernahme der Anteile eines ausscheidenden Partners. Dafür wurden im Schnitt 251.000 Euro fällig. Am teuersten auch hier die Neugründung: 280.000 Euro mussten BAG-Partner in diesem Fall einsetzen. Regionale Präferenzen wie gehabt Vor allem jüngere Existenzgründer sind laut apoBank der gemeinschaftlichen Berufsausübung in einer BAG zugetan. Jeder Dritte (34 Prozent) bis 30 Jahre entschied sich für eine Kooperation. Bei den über 40-Jährigen wollte dagegen nur knapp jeder Vierte (23 Prozent) in eine Gemeinschaftspraxis einsteigen. Die regionalen Präferenzen der Dentisten blieben der Erhebung zufolge in den vergangenen Jahren unverändert. 43 Prozent der Neu-Niederlassungen 2014 registrierte die apoBank in Großstädten, wo die Konkurrenz ohnehin schon recht groß ist und daher auch der Aufwand etwa für die Übernahme einer Einzelpraxis mit 248.000 Euro deutlich unter Durchschnitt blieb. 31 Prozent der Existenzgründer zog es auf das sprichwörtlich platte Land und 26 Prozent in mittelgroße Städte (20.000 bis 100.000 Einwohner). Hier war die Praxis-Übernahme mit durchschnittlich 286.000 Euro am teuersten.

Springer Medizin

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