Im vorliegenden Artikel werden die Prävalenz, Diagnose und Behandlung von Dysgnathien mit besonderem Augenmerk auf faziales Weichgewebe und Mimik dargestellt. Etwa ein Drittel der Erwachsenen weist unbehandelte Kiefer-/-Zahnfehlstellungen mit höherem Ausprägungsgrad auf und würde mutmaßlich von einer kombiniert kieferorthopädisch-kieferchirurgischen Behandlung profitieren. Die diesbezügliche Therapieplanung basiert auf einer individuellen Analyse v. a. skeletaler und dentoalveolärer Parameter. Die Analyse des fazialen Weichgewebes erfolgte bislang statisch und anhand von 2‑D- oder 3‑D-Analysen. Daraus resultierende Daten erlauben auch eine Prognose der perioperativen Weichteilveränderung. Diese Prognosen werden in der Praxis nur vereinzelt durchgeführt, und das postoperative Outcome bleibt unsicher. Perioperative Mimikveränderungen wurden bisher nicht in den Therapie-Planungsalgorithmus einbezogen. Eine neue und vielversprechende Entwicklung ist die 4‑D-Bildgebung. Diese neue Technik ermöglicht die perioperative Analyse der statischen und dynamischen Veränderung der Mimik und kann zukünftig im Rahmen der kombiniert kieferorthopädisch-kieferchirurgischen Therapie implementiert werden.