Erschienen in:
01.12.2007 | Schwerpunktthema: Zahnentwicklung und Zahnanomalien in der Humangenetik
Zahnanomalien bei Genodermatosen
verfasst von:
Prof. Dr. R. Happle
Erschienen in:
medizinische genetik
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Ausgabe 4/2007
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Zusammenfassung
Sowohl Haare, Nägel und Schweißdrüsen als auch die Zähne stellen ektodermale Anhangsgebilde dar. So ist es verständlich, warum Mutationen in Genen, welche die Embryogenese steuern, oft gleichzeitig die Haut und die Zähne in Mitleidenschaft ziehen. Autosomal dominante kutaneodentale Syndrome sind tuberöse Sklerose, tricho-dento-ossäres Syndrom, AEC-Syndrom, EEC-Syndrom, onychodentales Syndrom Typ Witkop, Amelogenesis imperfecta mit distaler Onycholyse und Böök-Syndrom. Autosomal rezessive Genodermatosen mit Zahndefekten sind Papillon-Lefèvre-Syndrom, GAPO-Syndrom, Steijlen-Syndrom und junktionale Epidermolysis bullosa. X-gebundene männlich-letale Syndrome mit Haut- und Zahnsymptomatik sind Incontinentia pigmenti, Goltz-Syndrom und OFD1-Syndrom. Unter den X-gebundenen nichtletalen Phänotypen ist das Christ-Siemens-Touraine-Syndrom wohlbekannt, während die ektodermale Dysplasie Typ Zonana eine erst kürzlich beschriebene Krankheitsentität, verursacht durch „hypomorphe“ Mutationen im NEMO-Gen, darstellt. Da auch diese Krankheit mit einer ausgeprägten Hypohidrose einhergeht, taugt die Bezeichnung „X-chromosomale hypohidrotische ektodermale Dysplasie“ heute nicht mehr zur Kennzeichnung des Christ-Siemens-Touraine-Syndroms.